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In der Radiologie spielt die Qualität eine große Rolle. Zudem gelten umfassende Sicherheitsstandards, um Patienten und Praxispersonal durch die Strahlung nicht zu gefährden. Wie setzen Radiologiepraxen die hohen Standards aus dem Strahlenschutz für das Röntgen und die Computertomographie um?
Inhalt

Welche Schritte werden unternommen, um Qualität und Sicherheit in der Radiologie zu gewährleisten?

Die Radiologie hat große Bedeutung in der medizinischen Diagnostik. Mithilfe der verschiedenen bildgebenden Verfahren ist es möglich, schmerzfrei und belastungsarm innere Organe und anatomische Strukturen sichtbar zu machen. So nutzt die Notfallmedizin beispielsweise die Computertomographie (CT) bei Verdacht auf einen Schlaganfall oder zur Bewertung innerer Verletzungen nach Unfällen.

Radiologie und Nuklearmedizin setzen dazu auf Strahlungsquellen und Magnetfelder. Um das Risiko bei den einzelnen Untersuchungen für Patienten so gering wie möglich zu halten, gelten strenge Richtlinien, Verordnungen und Protokolle zum Strahlenschutz. Zudem müssen Radiologen und Assistenten auf mögliche Nebenwirkungen bei der Gabe von Kontrastmitteln reagieren.

qualitaet-sicherheit-radiologie

Ausbildung und Zertifizierung des radiologischen Personals

Wichtige Fakten auf einen Blick:

  • Sicherheit in der Radiologie hängt an der Fachkunde der Praxisassistenz
  • Ausbildung muss medizinische Sicherheit und die Gerätestandards berücksichtigen
  • Zertifizierung der Radiologieassistenten als Nachweis der Sachkunde

Für die Qualität und Sicherheit in der Radiologie sind zwei Aspekte besonders wichtig: Die Gerätesicherheit und die Kompetenz der Bediener. Ohne die nötige radiologische Fachkompetenz lassen sich die hohen Standards beim Strahlenschutz praktisch kaum umsetzen. Entsprechend hoch ist das Niveau, auf dem sich die Ausbildungsinhalte bewegen.

Das Berufsbild Medizinische Technolog/-innen für Radiologie (MTR) deckt ein breites Spektrum unterschiedlicher Aufgaben ab. MTR übernehmen eigenverantwortlich die technische Durchführung der Untersuchungen, überwachen deren Qualität und übernehmen die Überwachung des Strahlenschutzes.

Parallel sind die MTR/Radiologieassistenten auch für die Verabreichung von Radiopharmaka verantwortlich. Insofern trägt jede MTR eine weitreichende Verantwortung, weshalb eine hohe Qualität der Ausbildung essenziell ist. Der Erwerb radiologischer Fachkompetenz endet jedoch nicht mit der Ausbildung. Angesichts ständiger Änderungen – im Rahmen der rechtlichen Rahmenbedingungen wie auch der diagnostischen Methodik – ist die Weiterbildung in der Radiologie eine wesentliche Voraussetzung für die konstante Einhaltung aller wichtigen Standards.

Im Rahmen von Weiterbildungen erhalten MTR entsprechende Zertifizierungen, mit denen die zusätzliche Qualifikation belegt werden kann – unter anderem als Fachkraft für interventionelle Radiologie. Um die Zertifizierung zu behalten, ist es teilweise erforderlich, regelmäßig Fortbildungen abzulegen. Der Aus- und Fortbildung des radiologischen Personals ist im Praxisalltag große Bedeutung beizumessen. Nicht nur aufgrund der Tatsache, dass die MTR in vielen Bereichen selbständig arbeiten. Durch Fortbildungen bringen Radiologieassistenten neues Know-how mit in die Praxis – auch für die Bewältigung der Aufgaben im Bereich des Strahlenschutzes.

Technische Wartung und Überprüfung radiologischer Geräte

Wichtige Fakten auf einen Blick:

  • intensive und kontinuierliche Kontrolle der Geräte
  • regelmäßige Wartung, um Sicherheit und Qualität zu gewährleisten
  • Rahmenbedingungen aus dem Strahlenschutzgesetz

Apparaturen für das digitale Röntgen, Computertomographen (CT)Magnetresonanztomographen (MRT) oder die Geräte für den PET-CT-Scan – das radiologische Personal bedient jeden Tag eine umfassende Auswahl verschiedener Geräte. Die Einhaltung strenger Richtlinien im Strahlenschutz will nicht nur die Folgen eines Bedienfehlers minimieren. Es geht hier auch um die Sicherheit der einzelnen Geräte, die sich nur durch eine regelmäßige Überprüfung und Wartung garantieren lässt.

Die technische Wartung und Überprüfung radiologischer Geräte – z. B. CT-Scanner, Kernspintomographen oder Röntgengeräte – stellt nicht nur deren Funktion und Aufnahmequalität sicher. Sie sind auch ein wichtiges Sicherheitselement.

Festgelegt wird der Rahmen für die Wartung und Überprüfung durch:

  • Vorgaben der Hersteller
  • gesetzliche Bestimmungen

Unter anderem spielt das Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) sowie verschiedene DIN-Normen, wie z. B. die DIN 6868-Vorschriften, eine Rolle.

Zu den wichtigen Pflichten im Rahmen der Wartung und Überprüfung gehören die Abnahmeprüfung bei Inbetriebnahme der Praxis, Teilabnahmeprüfungen bei Veränderungen oder Konstanzprüfungen.

Teil der Überprüfungen ist der Blick auf die einzelnen Geräte. Außerdem gehören regelmäßige Schutzeinrichtungen und Schutzkleidung – wie beispielsweise Röntgenschürzen – auf den Prüfstand. Eine umfassende Überwachung der technischen Parameter und Funktionen sichert in der Radiologie nicht nur hohe Standards, sie gewährleistet auch eine umfassende Sicherheit für die Gesundheit von Patienten und Praxispersonal.

Implementierung von Qualitätsmanagementsystemen

Wichtige Fakten auf einen Blick:

  • Qualitätsmanagementsysteme schaffen einen gemeinsamen Standard
  • Implementierung und Umsetzung nach DIN-Norm
  • Qualitätsmanagement als Schlüssel für Optimierungen

Im Rahmen radiologischer Untersuchungen müssen Sicherheit, Bildqualität (um eine hohe Qualität in der Auswertung zu erreichen) und Patientenerfahrung Hand in Hand gehen. Damit verbunden sind hohe interne und externe Ansprüche an die Qualität. Diese sicherzustellen, ist die Aufgabe der Qualitätsmanagementsysteme (QMS).

Die Einbindung solcher Systeme parallel zum Praxisalltag ist eine Herausforderung. Aber: Sie trägt zur Prozessoptimierung sowie einer Verbesserung des Risikomanagements und der Kundenorientierung bei. Im Rahmen der Einführung eines QMS können sich Radiologiepraxen nach der DIN EN ISO 9001 richten und ihr Qualitätsmanagement nach der DIN-Norm zertifizieren lassen.

Das Qualitätsmanagement gewährleistet, dass die Sicherheit und Patientenerfahrung ein hohes Niveau erreichen. Mithilfe eines QMS werden Maßnahmen ergriffen, um die Qualität auf verschiedenen Ebenen zu verbessern und sich so einen fachlichen Vorsprung zu erarbeiten.

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Risikomanagement in der Radiologie

Wichtige Fakten auf einen Blick:

  • Risikomanagement umfasst Gerätesicherheit und Strahlenschutz
  • Entwicklung von Standards für eine sichere Kontrastmittelgabe
  • regelmäßige Auditierung der Sicherheitsstandards

Ein zentraler Aspekt in der Qualitätssicherung ist das Risikomanagement. Aufgrund des Strahlungsrisikos muss das Management alle potenziellen Gefahren im radiologischen Betrieb erkennen, deren Folgen evaluieren und die Risiken minimieren.

Zusätzlich muss jede Radiologiepraxis Sicherheitsprotokolle für die Verwendung von Kontrastmitteln entwickeln, um allergische Reaktionen oder andere unerwünschte Nebenwirkungen zu verhindern. Das Risikomanagement ist Teil des Alltags in jeder radiologischen Praxis und spielt auch in der Patientenaufklärung und -kommunikation eine zentrale Rolle.

Dosisüberwachung und Strahlenschutz

Um Patienten und Personal effektiv zu schützen, ist die Dosisüberwachung maßgeblich. Das Ziel: Die Strahlenexposition von Patienten und Personal zu minimieren, ohne die diagnostische Qualität der Untersuchungen zu beeinträchtigen. Maßgebend sind dabei die Bestimmungen des Strahlenschutzgesetzes (StrlSchG) und der Strahlenschutzverordnung (StrlSchV). Im Rahmen der verschiedenen Vorschriften werden unter anderem die zulässigen Dosisgrenzwerte und die technischen/organisatorischen Maßnahmen zur Minimierung der Strahlenexposition erfasst. Für beruflich strahlenexponiertes Personal liegt der Grenzwert der effektiven Dosis bei 20 Millisievert (mSv) pro Jahr.

Die Strahlendosis, der Patienten ausgesetzt sind, variiert je nach Art der Untersuchung. Grundsätzlich lassen sich Radiologie und Medizin vom ALARA-Prinzip (As Low As Reasonably Achievable) leiten – ein Konzept, dass die Strahlendosis so weit reduziert, wie es technisch möglich und vertretbar ist. Ein wichtiger Bestandteil der Dosisüberwachung und des Strahlenschutzes ist die regelmäßige Kontrolle der applizierten Dosis mittels Dosimeter, um sicherzustellen, dass die Grenzwerte eingehalten werden

Zudem schreibt die Strahlenschutzverordnung vor, dass radiologisches Personal entsprechend geschult sein muss, um zum Umgang mit ionisierender Strahlung befähigt zu sein. Die Fachkunde umfasst die richtige Bedienung der Geräte, den Einsatz von Dosimetern (zur Messung der Strahlenbelastung) und die Kenntnis aller Maßnahmen zum Schutz der Patienten. Strahlenschutz heißt aber auch, dass die Behandlungsplanung immer so ausgerichtet sein muss, dass die Einzel- und Gesamtdosis gesundheitlich geringe Nachteile mit sich bringen, der Nutzen also möglichst groß ist.

Sicherheitsprotokolle für die Verwendung von Kontrastmittel

Sicherheitsprotokolle haben in der Radiologie Bedeutung, um potenzielle Risiken und unerwünschte Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Gabe eines Kontrastmittels zu minimieren. Als Nebenwirkung sind in der Radiologie allergische Reaktionen bekannt, aber auch nephrotoxische Effekte (die bei Patienten mit Prädispositionen wie der eingeschränkten Nierenfunktion auftreten können) sind eine Herausforderung für die Untersuchungen. Daher erfolgt vor der Applikation eine gründliche Anamnese zur Erfassung möglicher Allergien, Komorbiditäten und Risikofaktoren, um eine individuelle Risikoabschätzung vornehmen zu können.

Sicherheitsprotokolle für den radiologischen Alltag müssen diese Effekte berücksichtigen. Bei bekannten Allergien lassen sich Pläne implementieren, um eine adäquate Abwägung von Nutzen und Risiko zu erreichen. Parallel soll die Gabe von Antihistaminika und Kortikosteroiden vor der Untersuchung die Wahrscheinlichkeit einer Hypersensitivitätsreaktion reduzieren (Prämedikation). Ein weiterer Schritt zu mehr Sicherheit bei einer Untersuchung ist die Auswahl des Kontrastmittels anhand der individuellen Verträglichkeit. Sollte sich aus der Beurteilung ein zu großes Risiko ergeben, wird der Radiologe eine Untersuchung ablehnen.

Im Rahmen der Sicherheitsprotokolle ist verankert, welche Maßnahmen der Überwachung bei einer Gabe von Kontrastmittel einzuhalten sind. Die engmaschige Überwachung ist erforderlich, um frühzeitig auf Symptome reagieren zu können. Die Bereitstellung von Notfallmedikamenten und Geräten sowie die Schulung des medizinischen Personals stellen sicher, dass die Sicherheitsprotokolle umfassend in den Praxisalltag integriert sind.

Audits und Überprüfungen der Sicherheitsprotokolle

Die Implementierung der Sicherheitsprotokolle und des Qualitätsmanagements sind jedoch nur eine Seite der Medaille. In der Praxis müssen diese Protokolle regelmäßig überwacht und überprüft werden, um die Einhaltung der hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards in der Radiologie kontinuierlich aufrechtzuerhalten. Diese Audits lassen sich intern als auch extern durchführen und dienen der umfassenden Evaluierung aller sicherheitsrelevanten Prozesse, wie der:

  • Dosisüberwachung
  • Verwendung von Kontrastmitteln
  • technischen Wartung radiologischer Geräte.

Sie haben zum Ziel, Schwachstellen im bestehenden Regime zu identifizieren, Maßnahmen zur Prozessoptimierung zu entwickeln und die Minimierung von Risiken in die Wege zu leiten.

Die Durchführung der Audits ist oft Teil der Rezertifizierung für die radiologischen Verfahren und wird von externen Prüforganisationen vorgenommen. Auf der anderen Seite kann jede radiologische Praxis interne Audits vornehmen. Diese Aufgabe nimmt entsprechend qualifiziertes Personal innerhalb der Praxis wahr. Der Vorteil gegenüber externen Auditierungen ist die Möglichkeit, eine kontinuierliche Überwachung zu realisieren, um damit ein Instrument der Selbstkontrolle zu etablieren und eine laufende Optimierung der Vorgänge in der Praxis zu erreichen.

Sowohl die internen als auch externen Audits leisten ihren Beitrag zur Effektivität des Qualitätsmanagements und der implementierten Sicherheitsprotokolle. Sie umfassen detaillierte Kontrollen der Dokumentation, die Nachvollziehbarkeit der durchgeführten Maßnahmen sowie die Qualifikation und regelmäßige Schulung des Personals.

Patientenaufklärung und Kommunikation

Die Patientenaufklärung ist ein integraler Bestandteil in der Radiologie, die der Sicherheit der Patienten dient und ihr Vertrauen in die Verfahren fördern soll. Zudem haben Patienten grundsätzlich ein Recht darauf, über die Behandlung, mögliche Risiken (im Zusammenhang mit der Strahlenexposition oder dem Verabreichen von Kontrastmitteln) und Schutzmaßnahmen aufgeklärt zu werden. Je besser die Aufklärung angelegt ist, desto höher ist die Bereitschaft, ärztliche Empfehlungen und Therapievorgaben zu befolgen. 

Neben der Aufklärung ist die Kommunikation mit dem Patienten ein wichtiger Bestandteil. Jede Praxis sollte klar sowie patientenorientiert kommunizieren und jedem Patienten genügend Raum für das Ansprechen seiner Fragen und Bedenken seitens der Patienten bieten. Besonders im Zusammenhang mit Angstpatienten kann die Bedeutung dieses Schrittes nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Patientenaufklärung und Kommunikation einen hohen Stellenwert genießen und sich ihre Umsetzung im Rahmen des Qualitätsmanagements sehr genau prüfen lässt, um eine hohe Qualität der Untersuchungen stets gewährleisten zu können.

Datenschutz und Datensicherheit in der Radiologie

In der Radiologie wird täglich mit sensiblen Gesundheitsdaten gearbeitet. Umso wichtiger ist die Einhaltung hoher Standards, um diese Informationen vor unbefugtem Zugriff und Missbrauch zu schützen.

Um alle relevanten Forderungen aus der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und dem Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) umzusetzen, müssen radiologische Einrichtungen umfassende technische Standards implementieren, gleichzeitig aber auch den Faktor Mensch berücksichtigen. Es braucht verbindliche Protokolle und Standards, die festlegen, wie die Fachkräfte mit den Daten aus der Patientenakte umzugehen haben.

Dies betrifft unter anderem die Verschlüsselung von Daten sowohl bei der Übertragung als auch bei der Speicherung, beispielsweise der MRT- und CT-Bilder sowie deren Befunde. Um die Umsetzung dieser Standards in der Praxis langfristig zu gewährleisten, sind kontinuierliche Schulungen des medizinischen Personals erforderlich. Darüber hinaus ist es wichtig, den Schutz der internen Systeme und die Zugriffsrechte im Rahmen einer angemessenen Sicherheitsstrategie zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang werden schließlich regelmäßige Sicherheitsaudits durchgeführt, um die Einhaltung der Protokolle und Richtlinien zu überwachen.

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