Prostatakrebs
Prostatakrebs ist eine der häufigsten Tumorerkrankungen bei Männern und führt jedes Jahr zu zehntausenden Neuerkrankungen. Dabei lässt sich im Rahmen der Früherkennung…
Wir sind überzeugt, dass die Medizin von morgen anders aussehen sollte. Wir sehen den Menschen im Mittelpunkt exzellenter Medizin und investieren in unsere Werte: von der Patientenzufriedenheit bis zur Mitarbeiterzufriedenheit.
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Prostatakrebs ist die häufigste Tumorerkrankung bei Männern. Bilden sich Metastasen, kann mit Hormontherapien gearbeitet werden. Spricht der Tumor nicht auf die Behandlung an, bietet die PSMA-Therapie einen modernen Ansatz als Alternative. Im Folgenden stellen wir Ihnen diese Behandlungsoption im Detail vor.
Mit mehr als 60.000 Neuerkrankungen ist das Prostatakarzinom bei Männern in Deutschland die häufigste Tumorerkrankung. Leider trifft auf Prostatakrebs zu, was auch für andere Tumorerkrankungen gilt: In den frühen Stadien zeigen sich keine oder kaum Symptome.
Daher wird das Karzinom trotz der Möglichkeiten zur Früherkennung immer noch häufig zu spät erkannt –meist erst dann, wenn sich bereits Metastasen (Tumorzellen gelangen in den Blutkreislauf und befallen andere Organe) gebildet haben. Die PSMA-Therapie ist ein Ansatz zu deren Behandlung.
PSMA-Therapie – wichtige Infos auf einen Blick:
Was ist die PSMA-Therapie?
Ein wichtiger Risikofaktor für Prostatakrebs ist das Alter. In öffentlichen Krebsregisterdaten steigt die Inzidenz ab dem 50. Lebensjahr an. Männer haben deshalb ab dem 45. Lebensjahr die Möglichkeit, im Rahmen der Prostatakrebsvorsorge Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch zu nehmen. Mit der Tastuntersuchung können Tumore allerdings nur entdeckt werden, wenn sie bereits eine gewisse Größe erreicht haben. Es besteht also immer die Gefahr, dass Prostatakrebs nicht rechtzeitig erkannt wird.
Sobald sich Metastasen bilden, verschlechtert sich bei Tumorerkrankungen die Prognose. Gerade bei Prostatakrebs bilden sich solche Tochtergeschwüre oft in den Knochen, der Leber und der Lunge. Knochenmetastasen lassen sich über Radionuklidtherapien behandeln. Für Absiedlungen in die inneren Organe (viszerale Metastasen) nutzt die Medizin mit der PSMA-Therapie einen modernen Ansatz.
Das Besondere an dieser Therapie ist die Herangehensweise, ein Protein zu identifizieren, welches vermehrt auf den Oberflächen der Prostatakrebszellen vorkommt (allerdings nicht ausschließlich dort, da es auch von den Speicheldrüsen gebildet wird). Besonders stark ist die Ausschüttung bei aggressiven Tumoren und in Folge der Bildung von Metastasen. Mithilfe eines Moleküls, welches an das Prostata-spezifische Membranantigen (PSMA) bindet, kann die moderne Medizin ein Radionuklid an die Zelloberfläche binden. Von dieser besonderen Wirkung leitet sich auch die Bezeichnung PSMA-Ligandentherapie ab.
Die Behandlung wird auch als Peptid-Radio-Liganden-Therapie (PRLT) bezeichnet. Als Radionuklid wird in der Regel Lutetium-177 verwendet. Durch die Kombination des Radionuklides mit dem Liganden an das Protein entsteht Lu-177-PSMA, das zwei sehr wichtige Vorteile mitbringt. Auf der einen Seite die Tatsache, dass sich durch die Bindung an Krebszellen die Strahlenquelle sehr nah an die Metastasen bringen lässt. Auf diese Weise wirkt die Behandlung direkt auf die Tumorzellen und gesundes Gewebe wird geschont. Ein weiterer wichtiger Vorteil: Der Ligand bindet nur an das Protein auf der Oberfläche der Prostatakrebszellen. Damit sinkt das Risiko, gesundes Gewebe zu bestrahlen.
PSMA-Therapie
Prostatakrebs wird im Rahmen eines multimodalen Therapiekonzepts behandelt. Welche Verfahren eingesetzt werden, hängt davon ab, wo sich der Tumor in der Vorsteherdrüse entwickelt und ob er bereits gestreut hat. Die operative Entfernung (Prostatektomie) ist dabei nur eine Möglichkeit. In einigen Fällen entscheidet sich der Arzt für einen zurückhaltenden Ansatz und wartet zunächst ab.
Ein weiterer Therapieansatz besteht darin, den Tumor zu bestrahlen – entweder von außen oder über Strahlenquellen, die im Körper nahe dem Tumor platziert werden (Brachytherapie). Da Prostatakrebs stark von Testosteron beeinflusst wird, sind für die Behandlung auch Hormontherapien im Einsatz. Ein weiterer Ansatz, zu dem die Medizin auch bei anderen Karzinomen greift, ist die Chemotherapie.
Leider zeigt sich im medizinischen Alltag, dass Hormontherapien nicht immer den gewünschten Erfolg erreichen. In diesem Zusammenhang bietet die PSMA-Therapie eine mögliche Alternative, um die Metastasen anzugreifen und im Rahmen der palliativen Therapie das Karzinom zu behandeln. Der Vorteil gegenüber sehr unspezifischen Behandlungsansätzen ist die Tatsache, dass die Liganden exklusiv auf das Protein zugeschnitten sind.
Die PSMA-Behandlung wird allgemein von Patienten gut vertragen. Nebenwirkungen sind natürlich nicht ausgeschlossen. Es kann nach der Gabe des Radionuklids zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Beide Reaktionen lassen sich allerdings medikamentös behandeln. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass Geschmacksstörungen und Mundtrockenheit auftreten. Patienten klagen darüber hinaus über Abgeschlagenheit.
Die Ausscheidung des Lu-177-PSMA erfolgt über mehrere Organe – namentlich die Nieren, die Leber sowie die Gallenblase. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass die Darmaktivität erhalten bleibt. Ist diese bereits reduziert, wird für die Behandlung eine Anregung der Darmaktivität versucht. Natürlich spielt auch die Flüssigkeitszufuhr eine Rolle.
Leider kann es im Rahmen der Behandlung zu einer Bindung des PSMA in den Speichel- und Tränendrüsen kommen. Während der Behandlung müssen diese besonders geschützt werden, um Schäden abzuwenden. Außerdem besteht die Möglichkeit für Veränderungen des Blutbildes. Daher werden verschiedene Werte im Rahmen der Behandlung kontrolliert.
Ablauf der Röntgentherapie
Die Behandlung mit der PSMA-Therapie ist ein sehr modernes Verfahren, das als individueller Heilversuch palliativ bei einem fortgeschrittenen, metastasierten Prostatakarzinom durchgeführt wird.
Der Behandlung geht eine intensive Diagnostik voraus, um die individuelle Situation zu bewerten. Mithilfe einer PSMA-PET-CT bzw. einer Szintigraphie kann das Vorliegen von Metastasen untersucht werden. Die Untersuchung macht Metastasen sichtbar und liefert Informationen darüber, ob die Therapie sinnvoll ist. Da die Therapie für die Nieren eine Belastung darstellt, wird eine Überprüfung der Nierenfunktion über die Laborwerte und eine Nierenszintigraphie durchgeführt. Im Rahmen der Vorbereitung findet eine Patientenaufklärung statt, die sich mit dem Ablauf und den Vorbereitungen der Behandlung beschäftigt. Zudem wird der Patient dabei auch über mögliche Nebenwirkungen und die zu beachtenden Verhaltensregeln informiert.
Für die Behandlung werden die Laborwerte noch einmal überprüft und der Zugang für die Armvene gelegt, um darüber Lu-177-PSMA zu verabreichen. Im Rahmen der Behandlung erhält der Patient über den Venenzugang auch Infusionen sowie Medikamente (die unter anderem die Nieren schützen sollen). Zusätzlich werden die Speichel- und Tränendrüsen gekühlt. Das Radionuklid hat eine Halbwertzeit von mehr als sechs Tagen, ist also über einen Zeitraum von mehreren Wochen wirksam. Nach der Behandlung lässt sich mit einer Szintigraphie die Verteilung des Radionuklids überprüfen.
Die Wirkung der PSMA-Therapie entwickelt sich nicht sofort, sondern erst nach einigen Tagen bis Wochen. Nach der Gabe des Radionuklids erfolgt eine engmaschige Kontrolle des Patienten hinsichtlich einer Veränderung des Blutbilds und der Nierenfunktion. Um die Ausscheidung des Radiopharmakons zu unterstützen, sollte eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr erfolgen. Oft sind mehrere Behandlungszyklen notwendig, die im Abstand von einigen Wochen durchgeführt werden.
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FAQ zur PSMA-Therapie: Die wichtigsten Fragen und Antworten
Ein Behandlungszyklus ist meist nicht ausreichend, um den gewünschten Therapieerfolg zu erzielen. Eine PSMA-Therapie erstreckt sich in vielen Fällen über drei Zyklen.
Ja, für einige Tage nach der Behandlung sollte ein sehr enger Kontakt (zum Beispiel das Umarmen) von Schwangeren und Kindern vermieden werden.
Grundsätzlich dürfen die Nierenfunktion und der Harnabfluss nicht gestört sein. Zusätzlich sind Störungen der Blutbildung ein Argument, das gegen die Behandlung spricht.
Nein, bisher ist die Behandlung in dieser Form kein Standardinstrument in der Tumorbehandlung, sondern eine individuelle Heilbehandlung. Krankenkassen übernehmen beim Vorliegen der entsprechenden Indikation die Kosten.
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