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Brustkrebs ist eine häufige Tumorerkrankung, die vor allem Frauen betrifft. Neben der Mammographie wird auch die Magnetresonanztomographie (MRT) eingesetzt. Ein Vorteil der MRT ist, dass sie ohne den Einsatz von Strahlenquellen auskommt. Was unterscheidet diese Methode darüber hinaus von anderen? Dies und mehr erfahren Sie im vorliegenden Beitrag.
Inhalt

MRT der Brust: Ein Werkzeug im Kampf gegen Brustkrebs

Brustkrebs ist eine der häufig diagnostizierten Krebserkrankungen und trifft vornehmlich Frauen. Jedes Jahr werden allein in Deutschland circa 75.000 Fälle erfasst. In der Früherkennung und Diagnostik stützt sich die Medizin auf Verfahren wie das Röntgen und die Sonographie. Allerdings zeigt sich, dass eine Magnetresonanztomographie (MRT) der Brust in der Lage ist, Tumore mit sehr hoher Sensitivität zu detektieren.

In den MRT-Aufnahmen sind selbst kleine Tumore bereits zu erkennen, bevor erste Symptome auftreten. Mittlerweile gehört die Untersuchung daher zu den Instrumenten, welche für Risikogruppen eingesetzt werden. Was spricht noch für die MRT-Untersuchung bei Auffälligkeiten der Brust?

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Der Ablauf der Brustkrebsdiagnostik im Überblick

Wichtige Fakten auf einen Blick:

  • Tastuntersuchung als wichtige Methode der Früherkennung
  • Mammographie-Screening empfohlen ab dem 50. Lebensjahr
  • MRT als Ergänzung in bestimmten Situationen

Das Mammakarzinom tritt besonders bei Frauen auf und ist eine der Krebsarten, für die eine engmaschige Vorsorge entwickelt wurde. Ab einem Alter von 30 Jahren können Frauen einmal pro Jahr bei ihrem Frauenarzt eine Tastuntersuchung der Brust und Lymphknoten der Achselhöhle in Anspruch nehmen.

Für die Altersgruppe zwischen 50 und 75 Jahren besteht außerdem die Möglichkeit des Mammographie-Screenings, also einer routinemäßigen Röntgenuntersuchung der Brust, die alle zwei Jahre wiederholt werden kann. Sofern im Rahmen der individuellen Tastuntersuchung zu Hause, beim Frauenarzt oder dem Mammographie-Screening Unregelmäßigkeiten auffallen, werden diese eingehend untersucht.

Hierzu greift die Medizin auf verschiedene bildgebende Verfahren zurück. Die Sonographie (Ultraschall) der Brust (Mammae) und die Mammographie – zunehmend als digitale Mammographie durchgeführt – sind nach wie vor zwei wichtige Untersuchungsmethoden. Außerdem können durch folgende Untersuchungen weitere Hinweise auf das Krankheitsbild gewonnen werden:

  • Galaktographie (Kontrastmittel-basierte Untersuchung der Milchgänge);
  • Duktoskopie (Spiegelung der Milchgänge);
  • thermographische Untersuchungen.

Lassen sich aus diesen Verfahren keine klaren Ergebnisse ableiten, kann eine MRT-Untersuchung der Brust als weitere Option in Betracht gezogen werden. Neben der Diagnostik des Mammakarzinoms kommt der MRT-Untersuchung auch in der Vorsorge von Hochrisikopatienten (risikoadaptierte Früherkennung) eine wichtige Rolle zu. Sie ist derzeit jedoch noch kein standardisiertes Vorsorgeverfahren.

Vorteile der Brust-MRT

Wichtige Fakten auf einen Blick:

  • Untersuchung ohne Strahlungsrisiko
  • Identifizierung sehr aggressiver Tumore
  • MRT bietet hohe Auflösung bei der Darstellung von Weichgewebe

Die Verwendung der Brust-MRT-Untersuchung bringt sowohl für den Patienten als auch den behandelnden Arzt einige Vorteile mit. Besondere Bedeutung kommt dem Umstand zu, dass bei einem MRT-Scan keine Strahlung wie beim Röntgen oder in der Computertomographie (CT) zum Einsatz kommt. Im Magnetresonanztomographen werden wechselnde Magnetfelder und Hochfrequenzimpulse verwendet. Aus diesem Grund kann aus medizinischer Sicht ein MRT-Scan häufiger wiederholt werden.

Zudem weist die MRT eine hohe Sensitivität gegenüber Pathologien des Brustgewebes auf. Eine Vergleichsstudie zwischen der Tomosynthese und MRT-Untersuchung bei Frauen mit sehr dichtem Brustgewebe hat eine deutlich höhere Detektionsrate für den Magnetresonanztomographen gezeigt [1]. Mithilfe der MRT-Untersuchungen lassen sich auch aggressive und sehr schnell wachsende Tumore gut im Bild erkennen. Gerade diese Tumorvarianten sind aus Sicht der Medizin für den Behandlungserfolg kritisch, da sich hieraus eher eine schwerwiegende und lebensbedrohliche Erkrankung entwickeln kann [2].

Ein weiterer Vorteil der MRT besteht in der hervorragenden Weichteildarstellung, dank der sich auch sehr kleine Veränderungen im Brustgewebe bereits identifizieren lassen. Damit ermöglicht die Untersuchung eine detaillierte Bestimmung der Tumorgröße sowie der Lage. Zusätzlich kann mit einem MRT-Scan zwischen Narben, Fett sowie Muskelgewebe und möglichen anderen Pathologien sehr gut durch eine Anpassung der T1- und T2-Sequenzen unterschieden werden [3].

Wann wird die MRT der Brust eingesetzt?

Wichtige Fakten auf einen Blick:

  • Verwendung zur Vorsorge bei Risikogruppen
  • Klärung mittels MRT bei uneindeutigen Ergebnissen vorhergehender Untersuchungen
  • Behandlungsplanung und Therapiekontrolle

Die MRT-Untersuchung ist in das Vorsorge- bzw. Handlungsschema eingebettet und wird aus verschiedenen Gründen in Erwägung gezogen. Aufgrund der Struktur des Brustgewebes oder individueller Faktoren kann sich in der Mammographie bzw. der Ultraschalluntersuchung ein unklarer Befund ergeben. Durch die hochauflösende Abbildung von Weichteilgewebe kann die Brust-MRT die Befundsituation verbessern.

Die MRT wird in folgenden Fällen in Betracht gezogen:

  • histologische Bewertung: Für eine sichere Diagnose ist eine Gewebeprobe erforderlich. Gestaltet sich deren Entnahme schwierig, kann ein MRT-Scan zur Unterstützung herangezogen werden.
  • Rezidivsuche: Bei der Suche nach einem Rezidiv (wiederkehrende Tumorerkrankung) hilft die MRT, Narbengewebe von neu entstandenen Tumoren besser abzugrenzen.
  • Früherkennung bei Hochrisikopatientinnen: Frauen mit einer genetischen Vorbelastung, insbesondere einer BRCA1- oder BRCA2-Mutation, haben ein erhöhtes Brustkrebsrisiko, sowohl in Bezug auf Häufigkeit als auch auf das Erkrankungsalter. In diesem Zusammenhang gelten regelmäßige MRT-Untersuchungen als Teil der Vorsorge. Die multimodale Früherkennung (Kombination verschiedener Untersuchungsmethoden) soll Tumore frühzeitig erkennen.
  • Tumorausdehnung und Behandlungsplanung: Bei diagnostiziertem Brustkrebs unterstützt die MRT die Behandlungsplanung, da sie die Größe und Lage des Tumors genau darstellt.
  • Therapiekontrolle: Mithilfe der MRT ist eine strahlungsfreie, belastungsarme Untersuchung der Brust möglich, die mehrfach wiederholt werden kann. Dieser Vorteil macht die Methode besonders in der Therapiekontrolle wichtig, da der behandelnde Arzt den Behandlungserfolg überwachen und gegebenenfalls den Therapieplan anpassen kann.

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Mit welchen Diagnosen ist im Rahmen der Brust-MRT bei Krebsverdacht zu rechnen?

Wichtige Fakten auf einen Blick:

  • MRT kann Tumore von anderen Pathologien unterscheiden.
  • Gutartige Tumore sind oft rundlich-oval und klar abgegrenzt.
  • Flüssigkeit in Zysten sind in den MRT-Scans zu erkennen.

Im Rahmen einer MRT der Brust ist mit einer Vielzahl verschiedener Befunde zu rechnen. Neben der Möglichkeit, als Patient und Arzt mit malignen Tumoren konfrontiert zu werden, können Tast- oder Ultraschallbefunde auch Anzeichen anderer Pathologien sein.

Zysten erscheinen in der MRT typischerweise als gutartige, flüssigkeitsgefüllte Hohlräume. Sie sind meist ovale bis rundliche Strukturen, die kein oder nur minimal Kontrastmittel aufnehmen. Aufgrund ihres Flüssigkeitsgehalts sind Zysten in der T2-Sequenz hyperintens, was sie als helle Bereiche im MRT-Bild erkennbar macht. Da sich bei Entzündungen im Brustgewebe ebenfalls Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme) bilden können, sind auch diese in den MRT-Sequenzen sichtbar. Bei entzündlichen Prozessen zeigt sich zudem eine verstärkte Aufnahme des Kontrastmittels.

Ein bösartiger Tumor des Brustgewebes zeigt im MRT ein deutlich anderes Bild. Er erscheint in der Regel als Raumforderung mit einem sehr unregelmäßigen Erscheinungsbild. Die Abgrenzung zum umliegenden Gewebe ist unscharf. Bei malignen Veränderungen zeigt sich außerdem eine schnelle Aufnahme des Kontrastmittels, das sich inhomogen anreichert. Eine typische Eigenschaft von Tumoren dieser Art ist die Neoangiogenese, also die Neubildung von Blutgefäßen.

Um zwischen verschiedenen Diagnosen zu differenzieren, nutzt die Radiologie sowohl die Darstellung in den T1- und T2-Sequenzen als auch das Durchblutungsverhalten. Die Beurteilung der Gefäßversorgung liefert durch den gezielten Einsatz von Kontrastmitteln und charakteristischen Anreicherungsmustern wichtige diagnostische Hinweise zur Unterscheidung der Pathologien.

Kontrastmittel bei der Brust-MRT

Wichtige Fakten auf einen Blick:

  • Kontrastmittel verbessert Differenzierung des abgebildeten Gewebes
  • Darstellung des Durchblutungsverhaltens
  • Ausscheidung über die Nieren

Die Gabe von Kontrastmitteln spielt eine zentrale Rolle bei der MRT der Brust. Hierdurch erhöht sich der Kontrast in der Darstellung und Gewebeunterschiede sind leichter zu erkennen. Für die MRT-Untersuchung werden Kontrastmittel auf Gadoliniumbasis verwendet.

Deren Einsatz ist unter anderem zur Darstellung des Durchblutungsverhaltens wichtig, da Tumore im Rahmen der Neoangiogenese eine Blutversorgung aufbauen. Abweichungen vom normalen Durchblutungsmuster sind damit ein wichtiger diagnostischer Hinweis. Zudem lassen sich durch das Kontrastmittel kleinere Raumforderungen besser identifizieren.

Vor der Untersuchung erfolgt eine Erhebung der Nierenfunktion über die Nierenwerte im Labor, da das Kontrastmittel über die Nieren ausgeschieden wird. Diese Erhebung darf nicht zu lange zurückliegen. Zusätzlich wird im Rahmen der Patientenaufklärung auch nach bekannten Allergien gegen Kontrastmittel oder Arzneimittel gefragt.

Für Frauen gibt es zudem spezielle Hinweise zur Vorbereitung auf das Brust-MRT, insbesondere hinsichtlich des besten Zeitpunkts im Menstruationszyklus und der Frage, ob eine Untersuchung während der Schwangerschaft möglich ist.

Fazit: Eine MRT der Brust bietet Vorteile in der Brustkrebsdiagnostik

Die MRT-Untersuchung der Brust gehört nicht standardmäßig zu den Vorsorgeuntersuchungen (mit Ausnahme der Risikopatienten), bietet jedoch in der Früherkennung Vorteile, die sie auch in die Brustkrebsdiagnostik integriert. Dank der MRT können aggressive Tumorerkrankungen mit sehr hoher Sensitivität erkannt werden. Gleichzeitig ermöglichen die Scans, andere Pathologien voneinander abzugrenzen. Auf der anderen Seite ist die MRT eine aufwändige, zeitintensive und kostspielige Untersuchungsmethode, über deren Einsatz patientenindividuell entschieden wird.

FAQ zur MRT der Brust: Die wichtigsten Fragen und Antworten

[1] Comstock CE, Gatsonis C, Newstead GM, et al. Comparison of Abbreviated Breast MRI vs Digital Breast Tomosynthesis for Breast Cancer Detection Among Women With Dense Breasts Undergoing Screening. JAMA. 2020;323(8):746–756. doi:10.1001/jama.2020.0572

[2] Mann RM, Kuhl CK, Moy L. Contrast-enhanced MRI for breast cancer screening. J Magn Reson Imaging. 2019 Aug;50(2):377-390. doi: 10.1002/jmri.26654. Epub 2019 Jan 18. PMID: 30659696; PMCID: PMC6767440.

[3] Lisson CS, Lisson CG, Beer M et al. Radiological Diagnosis of Soft Tissue Tumors in Adults: MRI Imaging of Selected Entities Delineating Benign and Malignant Tumors. Fortschr Röntgenstr 2019; 191: 323–332

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