Hat die PET-MRT Nebenwirkungen?
Bei der PET-MRT handelt es sich um ein hybrides bildgebendes Verfahren, bei dem die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und die Magnetresonanztomographie (MRT) kombiniert zur Anwendung kommen. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass mit nur einem Untersuchungsgang sowohl funktionelle als auch strukturelle Informationen erhoben und abgebildet werden können. Abgesehen von der notwendigen Injektion, handelt es sich bei der PET-MRT zudem um ein nicht-invasives Verfahren. Dennoch können Nebenwirkungen und Kontraindikationen, die sich aus den besonderen Rahmenbedingungen der Durchführung ergeben, ein Thema sein.
Strahlenbelastung durch die PET-Komponente
Im Rahmen der Untersuchung kommen Positronenstrahler mit kurzer Halbwertszeit – sogenannte „Tracer“ – als Radiopharmaka zum Einsatz (diese werden mit Verbindungen gekoppelt, die an verschiedene Zellstrukturen wie Oberflächenproteine andocken). Patienten, die sich einer PET-MRT unterziehen, sind daher der ionisierenden Strahlung der radioaktiv markierten Tracer ausgesetzt. Die effektive Strahlendosis liegt je nach Tracer im einstelligen Millisievert-Bereich (mSv, Einheit zur Angabe der Strahlendosis).
Die natürliche Strahlung erreicht rund zwei Millisievert, während es bei der PET etwa die zwei- bis dreifache Menge ist. Dies ist allerdings immer noch deutlich geringer als bei einer Ganzkörper-CT. Das Risiko für Schäden durch die ionisierende Strahlung ist somit verhältnismäßig gering. Durch die verabreichten Radiopharmaka kann es außerdem zu
- Hautausschlag,
- Juckreiz und
- Urtikaria (Hauterkrankung mit zum Beispiel Quaddeln und Angioödemen)
als Formen einer allergischen Reaktion kommen.
Weiterhin sind an der Einstichstelle für die Injektion die Bildung eines Hämatoms, eine leichte Rötung sowie das Auftreten von Schmerzen möglich. Darüber hinaus besteht immer das Risiko einer Extravasation (Eindringen des Tracers ins Gewebe an der Injektionsstelle), was vor dem Hintergrund des Strahlenschutzes allerdings meist als unbedenklich eingestuft wird.
Kontrastmittel in der MRT-Komponente
Das Verfahren der MRT kommt vollständig ohne Strahlung aus. Allerdings können Nebenwirkungen durch das gadoliniumhaltige Kontrastmittel oder das Einwirken der starken Magnetfelder auf Implantate, metallischen Körperschmuck oder ältere Tattoofarben (die mitunter metallische Pigmente enthalten können) entstehen.
MRT-Kontrastmittel werden allgemein jedoch gut vertragen. Nur bei einem geringen Prozentsatz der Untersuchungen treten unerwünschte Reaktionen auf. Nebenwirkungen können nach der Kontrastmittelgabe in Form von
- Übelkeit,
- Kopfschmerzen,
- einem gestörten Geschmacksempfinden,
- Kältegefühl an der Injektionsstelle oder
- Hautreaktionen
auftreten. Diese Symptome sind in der Regel mild und klingen schnell wieder ab. Schwere allergische Reaktionen treten äußerst selten auf und lassen sich medikamentös behandeln.
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion muss allerdings grundsätzlich eine genaue Abwägung von Risiko und Nutzen der Untersuchung erfolgen. Bei der Verwendung bestimmter Gadoliniumverbindungen besteht nämlich ein erhöhtes Risiko für die Entstehung der nephrogenen systemische Fibrose (NSF). Aus diesem Grund werden vor der Untersuchung die Nierenwerte überprüft. Moderne makrozyklische Gadolinium-Kontrastmittel, die heute bevorzugt im Rahmen der MRT eingesetzt werden, gelten als diesbezüglich als besser verträglich.
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Fazit: Nebenwirkungen bei jeder PET-MRT abwägen
Die PET-MRT ist eine vergleichsweise belastungsarme Untersuchung, die bei vielen Patienten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auslöst. Komplett ausschließen lässt sich ein Auftreten unerwünschter Reaktionen jedoch nicht. Diese können unter anderem durch das verwendete Kontrastmittel verursacht werden (oft richten sich die Reaktionen nicht auf das Gadolinium selbst, sondern gegen das Kontrastmittelpräparat als Gadolinium-Komplex und die enthaltenen Zusatzstoffe). Ebenfalls selten sind Reaktionen auf die in der PET-Komponente verwendeten Tracer.