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Die Myokardszintigraphie ist ein etabliertes Verfahren, das zur Beurteilung der Herzmuskeldurchblutung zum Einsatz kommt. Als minimalinvasive Untersuchung ermöglicht sie die Diagnostik der koronaren Herzkrankheit und von Vitalitätsbewertungen. Da es sich um eine nuklearmedizinische Untersuchung handelt, stellen sich aber auch Fragen nach möglichen Risiken und Nebenwirkungen. Dazu geben wir Ihnen mit diesem Beitrag einen informativen und kompakten Überblick.
Inhalt

Welche Risiken hat eine Myokardszintigraphie?

Die Myokardszintigraphie ist ein nuklearmedizinisches Verfahren zur Darstellung der Herzmuskeldurchblutung, das unter anderem in der Diagnostik der koronaren Herzkrankheit (KHK) und für Vitalitätsuntersuchungen zum Einsatz kommt.

Im Verlauf des Verfahrens werden radioaktiv markierte Substanzen (Radiopharmaka) im Rahmen von Ruhe- und Belastungsuntersuchungen eingesetzt. Grundsätzlich handelt es sich um ein für den Patienten weitgehend schonendes Verfahren. Trotzdem müssen Nebenwirkungen und Kontraindikationen grundsätzlich berücksichtigt werden.

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Strahlenbelastung bei der Myokardszintigraphie durch Radiopharmaka

Bei der Myokardszintigraphie kommen radioaktive Substanzen wie Technetium-99m-MIBI oder Technetium-99m-Tetrofosmin zur Anwendung, die sich entsprechend der Durchblutung im Herzmuskel anreichern. Die effektive Strahlendosis liegt je nach Untersuchungsprotokoll zwischen zwei und neun Millisievert (mSv, Einheit zur Angabe der Strahlendosis). Die natürliche Strahlung in Deutschland erreicht jährlich im Durchschnitt rund zwei Millisievert, die Myokardszintigraphie entspricht damit etwa der einfachen bis vierfachen jährlichen natürlichen Strahlenbelastung.

Damit bleibt das Risiko für Schäden durch die Strahlung verhältnismäßig gering. Die verwendeten Radiopharmaka werden durch den radioaktiven Zerfall (die Halbwertszeit liegt bei meist wenigen Stunden) und die Ausscheidung über die Nieren rasch eliminiert. Allergische Reaktionen auf die Tracer treten im Gegensatz zu jodhaltigen Röntgenkontrastmitteln selten auf. In einigen Fällen kann es an der Injektionsstelle (über die der Tracer verabreicht wird) zu:

  • Hämatomen,
  • einer leichten Rötung oder
  • einer Extravasation (Eindringen der Substanz ins Gewebe) kommen.

Letzteres ist unter dem Gesichtspunkt des Strahlenschutzes meist unbedenklich und hat in der Regel keine klinische Relevanz.

Belastungsbedingte Nebenwirkungen der Myokardszintigraphie

Die Myokardszintigraphie kann – je nach Fragestellung – in Ruhe oder unter Belastung durchgeführt werden. Letzteres ist beispielsweise relevant, wenn belastungsabhängige Ischämien überprüft werden.

Dazu kann mit einem Fahrradergometer eine körperliche Belastung erreicht werden. Alternativ können bestimmte Medikamente verabreicht werden, die eine Belastung des Herzmuskels – zum Beispiel durch Vasodilatatoren (gefäßerweiternde Substanzen wie Adenosin oder Regadenoson) – simulieren.

Bei der körperlichen Belastung besteht insbesondere bei Patienten mit vorbestehender Herzerkrankung ein geringes Risiko für Komplikationen wie Herzrhythmusstörungen oder einen Herzinfarkt. Aus diesem Grund erfolgt während der gesamten Untersuchung eine kontinuierliche Überwachung mittels Elektrokardiogramm (EKG) sowie Blutdruck- und Herzfrequenzmessung.

Bei pharmakoinduzierter Belastung mit Adenosin können Nebenwirkungen auftreten, darunter ein Wärmegefühl, Gesichtsrötung (Flush), Atemnot sowie Brustschmerzen oder Herzrhythmusstörungen. Diese Symptome sind in der Regel selbstlimitierend und klingen nach Beendigung der Medikamentengabe innerhalb weniger Minuten ab. Bei Patienten mit Asthma oder chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) besteht ein erhöhtes Risiko für bronchospastische Reaktionen (Verkrampfung der glatten Muskulatur in den Atemwegen), daher ist Adenosin in diesem Fall kontraindiziert. Regadenoson ist bei moderaten Atemwegserkrankungen meist besser verträglich.

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Fazit: Nebenwirkungen der Myokardszintigraphie sind medizinisch kontrollierbar

Die Myokardszintigraphie ist eine vergleichsweise belastungsarme Untersuchung mit einem insgesamt eher geringen Nebenwirkungsprofil. Die Strahlenbelastung liegt im einstelligen mSv-Bereich. Schwerwiegende Komplikationen sind selten und können durch eine kontinuierliche Überwachung während der Belastungssituation sowie die Berücksichtigung von Kontraindikationen (eine absolute Gegenanzeige bei nuklearmedizinischen Untersuchungen ist eine Schwangerschaft minimiert werden.

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