Vorbereitung von Kindern auf radiologische Untersuchungen – So können Eltern helfen, um Ängste zu minimieren
Radiologische Verfahren geben der Medizin die Möglichkeit, schmerzfrei und ohne operativen Eingriff Informationen über Erkrankungen und sonstige Pathologien zu gewinnen. Damit spielt die Bildgebung in verschiedenen Bereichen – unter anderem der Onkologie, Endokrinologie und der Orthopädie – eine wichtige Rolle. Neben der Diagnostik bei Erwachsenen spielen radiologische Untersuchungen auch in der Kinderheilkunde eine zentrale Rolle für die Überprüfung von Verdachtsdiagnosen.
Aber: Die Behandlung von Kindern und Jugendlichen ist im Vergleich zu Erwachsenen nicht nur aufgrund anatomischer Besonderheiten herausfordernd. Angesichts des unterschiedlichen Entwicklungsstandes der Kinder sind Radiologen stets mit einer individuell verschiedenen Kooperationsfähigkeit konfrontiert. Für die Vorbereitungen und den Ablauf der Untersuchungen haben Eltern eine große Bedeutung.

Herausforderungen bei der Anwendung verschiedener radiologischer Untersuchungen auf Kinder
Wichtige Fakten auf einen Blick:
- Im Fall von Kindern als Patienten bedeutet jede radiologische Untersuchung individuelle Herausforderungen.
- Eltern können ihre Kinder zu Hause gezielt auf die Situation der Untersuchung vorbereiten.
- Die MRT ist besonders aufwändig und wird daher oft in Kombination mit einer Sedierung durchgeführt.
Die Durchführung der Untersuchungsverfahren gehört zu den besonderen Schwierigkeiten, denen die Kinderradiologie gegenübersteht. Verfahren wie die CT-Angiographie, die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanztomogrphie (MRT) kommen bei den verschiedenen medizinischen Fragestellungen auch bei Kindern zum Einsatz. Jede Untersuchung hat ihren spezifischen Ablauf und ihre eigenen Rahmenbedingungen, auf welche kleine Patienten besonders vorbereitet werden müssen.
Röntgen
Röntgenverfahren sind auch in der Kinderheilkunde verbreitet und werden unter anderem nach Schul- oder Freizeitunfällen zur Abklärung von Knochenverletzungen eingesetzt. Neben den Schmerzen, die eine emotionale Belastung bedeuten, sind Kinder gerade bei ihrer ersten Untersuchung verunsichert – auch deshalb, weil das Kind oft allein auf dem Untersuchungstisch liegt bzw. mit dem Gerät konfrontiert ist. Als Vorteil erweist sich beim Röntgen, dass die Untersuchung nur wenige Minuten dauert.
Wenn möglich, können die Eltern das Kind auf das Stillliegen spielerisch vorbereiten. Zusätzlich sollten die Eltern darauf achten, dass das Kind bequeme Kleidung ohne Metallteile (keine Reißverschlüsse, Knöpfe aus Metall) trägt, um die Bildqualität nicht zu stören. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, die Radiologiepraxis über Besonderheiten aufzuklären, beispielsweise wenn das Kind von ADHS betroffen ist oder sehr schüchtern reagiert.
CT
Die CT-Untersuchung kommt zur Abklärung vieler verschiedener Erkrankungen zum Einsatz. Dazu gehören unter anderem
- der Verdacht auf ein schweres Trauma nach Unfällen,
- komplexe Lungenentzündungen oder chronische Nasennebenhöhlenentzündungen,
- Bestimmung der Lokalisation, Größe und Ausbreitung tumoröser Veränderungen.
Mithilfe der Untersuchung lassen sich viele wichtige Informationen gewinnen. Je nach Fragestellung kann der Einsatz eines Kontrastmittels notwendig sein. Hierin besteht eine erste Herausforderung, da die Gabe allgemein über einen Venenzugang erfolgt. Ein zweiter Aspekt ist der Untersuchungsaufbau. CT-Geräte haben eine Röhre, in die der Patient auf dem Untersuchungstisch hineinbewegt wird.
Eltern mit größeren Kindern können sich mit diesen zusammen im Internet über den Ablauf der Untersuchung informieren. Inzwischen steht hierzu ein breiter Fundus an Videomaterial zur Verfügung. Zu Hause kann das Kind spielerisch an das Durchfahren der Röhre herangeführt werden. Zudem kann bei Bereitschaft der Radiologiepraxis ein Vorabtermin vereinbart werden, bei dem dem Kind der Computertomograph gezeigt wird. Ist absehbar, dass das Kind nicht zur Kooperation bereit ist, besteht immer noch die Möglichkeit einer Sedierung.
MRT
Neben den hochauflösenden Bildern besteht ein großer Vorteil der MRT darin, dass sie strahlungsarm ist. Gleichwohl ist sie aus Elternsicht wahrscheinlich die Untersuchung, welche hinsichtlich der Vorbereitung des Kindes die größte Herausforderung darstellt. Aufgrund der Apparatetechnik (Einsatz starker Magnete) wirken die MRT-Geräte auf Kinder in der Regel nicht nur riesig, sondern aufgrund der Enge der Untersuchungsröhre (Gantry) und den lauten Geräuschen auch einschüchternd.
Des Weiteren bedarf eine MRT-Untersuchung typischerweise einer signifikanten Zeitspanne, während der das Kind ruhig liegen muss. Angesichts solcher Rahmenbedingungen ist die Kooperationsfähigkeit vieler kleiner Patienten nicht ausreichend, um die Untersuchung ohne Sedierung durchzuführen. Durch die Sedierung reduziert sich auch die Wahrscheinlichkeit einer Wiederholungsuntersuchung. Eltern bereiten das Kind im Gespräch auf die MRT und die damit verbundene Gabe des Narkose- und des Kontrastmittels (ist bei vielen Untersuchungen zur besseren Gewebedifferenzierung notwendig) vor.
Ultraschall
Der Ultraschall (Sonographie) ist eine schonende und belastungsarme Untersuchung für Eltern und Kinder. Die Nutzung von Schallwellen liefert Informationen in Echtzeit und ist für Kinder als Patienten nur selten mit besonderen Vorbereitungen verbunden. Ein großes Plus dieser bildgebenden Untersuchung ist die Tatsache, dass die Eltern das Kind während der gesamten Untersuchung unmittelbar begleiten können. Dank des schnellen und unkomplizierten Ablaufs sind auch kleine Kinder beim Ultraschall häufig kooperativ.
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Möglichkeiten und Methoden zur Vorbereitung des Kindes auf eine radiologische Untersuchung
Wichtige Fakten auf einen Blick:
- Die Vorbereitung auf die Untersuchung beginnt zu Hause und idealerweise mit ausreichend zeitlichem Vorlauf.
- Größere Kinder können aktiv in die Patientenaufklärung eingebunden werden.
- Häufig verringern Kuscheltiere und Glücksbringer den Stressfaktor für das Kind.
Untersuchungen von Kindern in der Radiologie stellen auch die Eltern vor gewisse Herausforderungen. Welche Vorbereitung Erfolg verspricht, wird vom Alter, der individuellen emotionalen Reife und der Art der Untersuchung beeinflusst. Stets von großer Bedeutung ist es, dass dem Kind der Ablauf in altersgemäßer Art und Weise vermittelt wird.
Für Kinder bis ins Grundschulalter können sich bildhafte Vergleiche empfehlen, da diese eine Assoziation mit dem ermöglichen, was die Kinder auch im Alltag erfahren. Je älter das Kind ist, desto intensiver und deutlicher kann es in die Patientenaufklärung eingebunden werden. Was jedoch als typische Floskel vermieden werden sollte, sind Formulierungen wie: „Das tut nicht weh.“ Kinder fassen diese Aussage regelmäßig anders auf, sodass sich ein solches Versprechen schnell als kontraproduktiv erweisen kann.
Vertrautheit in die Untersuchung mitbringen
In ungewohnten und stressigen Situationen klammern sich Kinder an vertraute Gegenstände oder Rituale. Ein kleiner Glücksbringer oder ein kleines Kuscheltier können daher während der Untersuchung Sicherheit geben. Zudem können die Eltern zu Hause mit dem Kind einfache Entspannungstechniken üben. Atemtechniken oder Zählübungen können dem Kind dabei helfen, sich während der Untersuchung zu beruhigen.
Den Untersuchungstag sorgfältig planen
Eine entspannte Untersuchung beginnt nicht erst in der Radiologiepraxis, sondern schon einige Zeit vorher. Den Eltern ist zu empfehlen, den Tag der Untersuchung sorgfältig zu planen – besonders im Hinblick auf das Zeitmanagement. Im Idealfall liegen an diesem Tag keine weiteren Termine an. Die Eltern sind außerdem gut beraten, ausreichend Zeit für die Fahrt zur Radiologiepraxis und alle Vorbereitungen einzuplanen. Stress, den die Eltern vermeiden können, überträgt sich nicht auf das Kind und ein paar Minuten Vorlaufzeit in der Praxis sorgen dafür, dass sich das Kind an die Umgebung gewöhnen kann.
Für einige Untersuchungen ist es wichtig, dass das Kind nüchtern erscheint. Die Eltern müssen unbedingt auf die Einhaltung dieser Regel achten. Sofern eine absolute Nüchternheit erforderlich ist, darf es auch keine kleinen Snacks zum Überbrücken von Wartezeiten geben. Gerade bei kleinen Kindern kann es in diesem Zusammenhang sinnvoll sein, auf einen möglichst frühen Untersuchungsbeginn hinzuarbeiten.
Fazit: Kinder brauchen eine altersgerechte Vorbereitung auf radiologische Untersuchungen
Wenn die Untersuchung eines Kindes ansteht, bedeutet dies sowohl für die Eltern als auch für die Radiologiepraxis eine gewisse Herausforderung. Auch kleine Patienten müssen während der Untersuchung das erforderliche Mindestmaß an Kooperation zeigen. Umso wichtiger ist eine umfassende Vorbereitung zu Hause. Die Eltern sollten das Kind seiner emotionalen Reife entsprechend aktiv einbinden und ihm den Ablauf der Untersuchung altersgerecht vermitteln. Kuscheltiere oder kleine Glücksbringer können Vertrautheit schaffen und damit einiges erleichtern. Darüber hinaus müssen die Eltern die Radiologiepraxis im Rahmen der Patientenaufklärung auf Besonderheiten – beispielsweise eine bestehende Behandlungsangst – eingehen.
FAQ zur Vorbereitung von Kindern auf radiologische Untersuchungen: Die wichtigsten Fragen und Antworten
Ab welchem Alter ist bei einer MRT keine Sedierung des Kindes mehr erforderlich?
Entscheidend ist die emotionale Reife des Kindes. Daher lässt sich pauschal auch kein Alter nennen. Bei der MRT sind aber nicht nur die Rahmenbedingungen (Enge, Geräusche) das Problem. Das Kind muss auch für einen Zeitraum von ca. 30 bis 45 Minuten still liegen, um die Qualität der Aufnahmen nicht zu gefährden.
Warum sollten Kinder bei einigen Untersuchungen keine Haarspangen und ähnliche Accessoires tragen?
Metalle können die Bildqualität negativ beeinflussen. Im Zusammenhang mit der MRT besteht sogar die Gefahr, dass Metallteile in den starken Magnetfeldern mobilisiert werden. Auch wenn das Kind gern Schmuck trägt, sollte darauf während der Untersuchung verzichtet werden.
Warum sollten Kinder zur Vorbereitung auf eine Sedierung nichts essen?
Für die Sedierung ist Nüchternheit wichtig, um das Risiko einer Aspiration (Aufnahme) von Mageninhalt in die Lunge zu minimieren. Unter der Sedierung sind wichtige Schutzreflexe wie Husten und der Schluckreflex beeinträchtigt. Daher sollte das Kind für einen bestimmten Zeitraum vor einer Sedierung nichts essen und trinken.