PET-MRT oder PET-CT bei Prostatakrebs?
Bei Verdacht auf das Vorliegen eines Prostatakarzinoms setzt die Diagnostik mit der PET-CT auf ein PSMA-basiertes hybrides Bildgebungsverfahren. In diese Kategorie fällt auch die PET-MRT. Beide Methoden zeichnen sich durch die Kombination der funktionellen Darstellung der Tumorareale mit struktureller Bildgebung aus. Die aktuellen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Urologie empfehlen die PSMA-PET-CT beim Hochrisiko-Prostatakarzinom (Gleason-Score 8-10 oder T-Kategorie cT3/cT4 oder PSA ≥20 ng/ml) für die Ausbreitungsdiagnostik [1]. Der Vorteil: Die PSMA-PET weist eine höhere Genauigkeit für den Nachweis von Prostatakarzinom-Metastasen auf als die Kombination aus Computertomographie (CT) und Knochenszintigraphie.
PET-MRT ist kein Standardverfahren bei Prostatakrebs
Die PET-MRT befindet sich im Vergleich zur PET-CT allerdings noch in einem frühen Stadium der Anwendung. Während letztere durch ihre breite Verfügbarkeit, kurze Untersuchungszeiten und die nachgewiesenen diagnostische Vorteile überzeugt, ist der Nutzen der PET-MRT Gegenstand intensiver Forschung. Bislang weisen die Ergebnisse unter anderem darauf hin, dass die Kombination beider Verfahren eine genaue Lokalisierung von Tumoren (inklusive kleiner Metastasen zum Beispiel in Lymphknoten) erlaubt.
Gegenüber der CT-Komponente bietet die Magnetresonanztomographie (MRT) nicht nur den Vorteil einer hochauflösenden Darstellung von Weichgewebe, sie arbeitet auch ohne Strahlenbelastung. In Kombination mit der Verwendung eines nicht-jodhaltigen Kontrastmittels kann die PET-MRT der Prostata angewendet werden, wenn Kontraindikationen gegen die PET-CT sprechen. Jedoch sind die MRT-Scans mit deutlich mehr Aufwand verbunden und in Deutschland nicht Teil der Leitlinienempfehlungen.
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Fazit: Bei Prostatakrebs ist die PET-CT Teil der Leitlinie
Prostatakrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen bei Männern. In der Diagnostik können verschiedene radiologische Verfahren zur Anwendung kommen. In der Primärdiagnostik spielt die mpMRT (multiparametrische MRT) eine große Rolle. Geht es dagegen um die Ausbreitungsdiagnostik (Staging), verweisen die Leitlinien aktuell auf die PET-CT. Ein anderes Hybridverfahren – die PET-MRT – hat diesen Schritt allerdings noch nicht geschafft, wird aber in Studien regelmäßig auf ihren diagnostischen Wert hin untersucht.
[1] Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin, S3-Leitlinie Prostatakarzinom, online verfügbar unter: Link (Datum des letzten Zugriffs: 31.10.2025).