Was ist der Unterschied zwischen Myokardszintigraphie und Echokardiographie?
Die kardiale Diagnostik setzt mit der Myokardszintigraphie und der Echokardiographie auf zwei bildgebende Verfahren, die sich in ihrer methodischen Grundlage und ihren Untersuchungsgegenständen grundlegend voneinander unterscheiden. Zwar werden mit beiden Verfahren wichtige Informationen über das Herz gewonnen, jedoch ist der Fokus jeweils auf unterschiedliche Aspekte der Herzfunktion gerichtet.
Der wesentliche Unterschied liegt im Untersuchungsprinzip. Die Echokardiographie basiert auf dem Ultraschall (Sonographie) und kann sowohl anatomische Strukturen des Herzens als auch Blutflussparameter (Hämodynamik, zum Beispiel über den Doppler-Ultraschall) in Echtzeit visualisieren. Bei der Myokardszintigraphie handelt es sich um ein nuklearmedizinisches Verfahren, bei dem schwach radioaktiv markierte Verbindungen (Tracer) verwendet werden, um die Durchblutung (Perfusion) des Herzmuskels (Myokard) sichtbar zu machen. Die Wahl des Verfahrens hängt damit von der klinischen Fragestellung und den diagnostischen Zielsetzungen ab.
Echokardiographie – Strukturelle Herzdiagnostik mit Ultraschall
Die Echokardiographie (Herzultraschall) ist eine der am häufigsten durchgeführten bildgebende Untersuchung in der Herzmedizin (Kardiologie). Zu ihren Vorteilen gehören die Strahlenfreiheit und die weite Verbreitung, aufgrund der das Verfahren nahezu überall verfügbar ist. Betrachtet werden kann das Herz mit der Echokardiographie auf zwei Arten: mit der transthorakalen Echokardiographie (TTE) und der transösophagealen Echokardiographie (TEE).
Im Rahmen der TTE wird die Untersuchung mit einem auf der Brustwand aufgesetzten Ultraschallkopf durchgeführt. Dabei wird eine Ultraschallsonde in die Speiseröhre eingeführt, um die Herzklappenfunktion optimal beurteilen und etwaige Gerinnsel identifizieren zu können
Mit der Echokardiographie lassen sich unter anderem Herzklappenfehler, verschiedene Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien) und die linksventrikuläre Funktion schnell und ohne besondere Vorbereitung des Patienten untersuchen.
Myokardszintigraphie – Funktionelle Durchblutungsdiagnostik mit radioaktiven Tracern
Die Myokardszintigraphie ermöglicht die Beurteilung der Herzmuskeldurchblutung in Ruhe und unter Belastung (durch Fahrrad-Ergometrie oder pharmakologisch ausgelöst). Nach der Injektion des Tracers wird dessen Verteilung im Herzmuskel erfasst. Gut durchblutetes Myokardgewebe reichert den Tracer an, während schlecht durchblutete oder vernarbte Areale eine verminderte Anreicherung aufweisen.
Die primäre Indikation ist der Verdacht auf eine koronare Herzkrankheit (KHK). Mit der Methode können belastungsinduzierte Durchblutungsstörungen nachgewiesen sowie eine Differenzierung zwischen reversiblen Ischämien (Durchblutungsstörungen) und Narbengewebe nach einem Herzinfarkt erfolgen. Außerdem eignet sich die Methode zur Therapiekontrolle nach einer Stent-Implantation oder Bypass-Operation.
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Fazit: Zwei Herzuntersuchungen mit unterschiedlichen Zielen
Die Myokardszintigraphie und die Echokardiographie sind kardiale Untersuchungsmethoden, die jeweils unterschiedliche diagnostische Informationen liefern. Während der Fokus bei der Echokardiographie auf der Darstellung struktureller Herzveränderungen und hämodynamischer Funktionsstörungen liegt, wird die Myokardszintigraphie zur Untersuchung der Myokardperfusion durchgeführt. Damit kommen beide Verfahren im Rahmen der kardiologischen Untersuchungspfade zu jeweils unterschiedlichen Zeitpunkten zum Einsatz.