Herzultraschall, CT, Röntgen & Co.: Diagnostische Möglichkeiten bei Dyspnoe (Atemnot)
Dyspnoe oder Kurzatmigkeit ist keine eigenständige Erkrankung, sondern ein Symptom, das sich bei verschiedenen Krankheitsbilder zeigen kann. So kann die Luftnot, zum Beispiel unter Belastung oder bei starkem emotionalen Stress auftreten. Das Gefühl einer eingeengten Atmung oder von zu wenig Luft wirkt auf die Betroffenen häufig beängstigend, da es mit einer schweren Erkrankung oder akuten Notlage in Verbindung gebracht wird.
Die Heftigkeit der Beschwerden kann von leichter Kurzatmigkeit nach einer ausgiebigen körperlichen Anstrengung bis zu schwerer Atemnot in Ruhe reichen. Hinsichtlich der Diagnostik spielen verschiedene bildgebende Verfahren der Radiologie eine zentrale Rolle. Mit deren Hilfe lassen sich strukturelle Veränderungen der Lunge erkennen. Dasselbe gilt für das Herz und die Gefäße, denn Kurzatmigkeit muss nicht zwingend eine Folge von Atemwegsproblemen sein.
Was ist Dyspnoe und wie entsteht sie?
Wichtige Fakten auf einen Blick:
- Dyspnoe beschreibt das subjektive Gefühl einer erschwerten Atmung.
- Die Ursachen können unter anderem von der Lunge oder dem Herzen ausgehen bzw. auch psychisch bedingt sein.
- Bei einer akut entstehenden Atemnot muss an Herzinfarkt und Lungenembolie gedacht werden.
Die Dyspnoe ist Ausdruck eines Missverhältnisses zwischen dem Bedarf an Sauerstoff und der tatsächlichen Versorgung. Das Atemzentrum im Gehirn registriert über verschiedene Rezeptoren Veränderungen im Säure-Basen-Haushalt, im Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt des Blutes sowie mechanische Faktoren der Atmung. Die Atemnot selbst ist vor allem eine subjektive Wahrnehmung. Klinisch äußert sie sich zum Beispiel durch eine flache und sehr schnelle Atmung. Mitunter kann sich die Dyspnoe aber auch durch den Versuch einer betont tiefen Atembewegung äußern.
In der Medizin werden unterschiedliche Arten der Kurzatmigkeit unterschieden. Tritt sie nur auf, wenn Betroffene körperlich aktiv sind, wird von einer belastungsabhängigen Dyspnoe gesprochen. Die Ruhedyspnoe ist hingegen eine Atemnot, die ohne einen körperlichen Belastungsreiz entsteht. Diese Unterscheidung kann vor allem prognostisch relevant sein.
Zudem spielen das Timing (plötzliches Auftreten im Gegensatz zu einem langsamen bzw. aufsteigenden Beginn) und der situative Aspekt eine Rolle. Speziell die akute Dyspnoe stellt oft einen medizinischen Notfall dar. In diesem Fall sollte das Vorliegen eines Herzinfarkts, einer Lungenembolie oder eines Pneumothorax (Luftansammlung im Pleuraspalt) in Erwägung gezogen werden. Die chronische Variante entwickelt sich schleichend über Wochen oder Monate und ist eher typisch für Erkrankungen wie die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder eine fortschreitende Herzinsuffizienz.
Handelt es sich um eine lageabhängige Atemnot, wird zwischen der Orthopnoe (bessert sich im Stehen) und der Platypnoe (Verbesserung im Liegen) unterschieden.
Hinsichtlich der Ursache einer Dyspnoe kommen verschiedene Möglichkeiten infrage, wie zum Beispiel:
- kardiale Ursachen (eingeschränkte Pumpfunktion des Herzens, die zu einem Rückstau von Blut in die Lunge führt),
- pulmonale Auslöser (Verengungen der Atemwege, Verminderung der Lungenfläche oder Störungen des Gasaustauschs durch entzündliche oder strukturelle Veränderungen),
- Verletzungen des Brustkorbs,
- psychische Auslöser (vor allem Panikattacken, Depressionen oder Angststörungen).
Der Untersuchungsablauf bei Verdacht auf Dyspnoe
Wichtige Fakten auf einen Blick:
- Die Basisdiagnostik umfasst die Anamnese, die körperliche Untersuchung und die Erhebung der Laborwerte.
- Bildgebende Verfahren spielen in der Erst- und Differenzialdiagnostik eine zentrale Rolle.
- Für die Auswahl des Untersuchungsverfahrens spielen die Vorbefunde und medizinischen Fragestellungen eine Rolle.
Die Diagnostik bei Dyspnoe ist ein mehrstufiger Prozess, der mit einer schnell in die Wege zu leitenden Erstuntersuchung beginnt. Zu dieser gehört die individuelle Anamnese. Der behandelnde Arzt erhebt die Umstände des Auftretens, die Begleitsymptome (zum Beispiel Brustschmerzen, Husten oder Fieber) sowie etwa gegebene Vorerkrankungen oder Risikofaktoren. Die körperliche Untersuchung schließt das Abhören von Herz und Lunge ein, um über die Auskultation (Abhören von Körpergeräuschen) erste Hinweise auf die Ursache zu erkennen. Zusätzlich werden die Sauerstoffsättigung (Pulsoxymetrie) und Atemfrequenz, der Blutdruck sowie die Herzfrequenz überprüft und ein Elektrokardiogramm (EKG) angefertigt.
Zusätzliche Informationen liefern die Laboruntersuchungen. So zeigt die Blutgasanalyse (BGA) den Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt im Blut. Erhöhte Entzündungswerte (zum Beispiel C-reaktives Protein, CRP), eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen (Leukozyten) und auch eine erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) können auf infektiöse bzw. entzündliche Prozesse hindeuten. Das natriuretische Peptid (BNP oder NT-proBNP) steigt bei Herzinsuffizienz an, während D-Dimere im Fall einer Lungenembolie festgestellt werden können. Veränderungen bei den Troponinwerten deuten wiederum auf akute Herzprobleme hin und würden den Verdacht in Richtung Herzinfarkt lenken.
Röntgenuntersuchung des Thorax
Die Thoraxaufnahme mittels Röntgen ist ein bildgebendes Verfahren, das zur Abklärung von Dyspnoe eingesetzt wird. Der Vorteil: Die Untersuchung ist schnell verfügbar, vergleichsweise kostengünstig und gibt einen Überblick über Struktur der Lungenflügel, der Herzsilhouette und des Pleuraspalts. Typische Befunde umfassen Infiltrate bei einer Pneumonie (Lungenentzündung), Pleuraergüsse, den Pneumothorax oder eine Herzvergrößerung.
Dabei erfolgt die Untersuchung standardmäßig in zwei Ebenen, um verschiedene Strukturen besser beurteilen zu können. Bei immobilen Patienten erfolgt die von vorne nach hinten gerichtete Aufnahme (anteroposterior) im Liegen. Die Strahlenbelastung ist zwar als gering einzustufen, trotzdem sollte bei wiederholten Untersuchungen das ALARA-Prinzip (As Low As Reasonably Achievable) berücksichtigt werden.
Einschränkungen der Röntgen-Thorax-Untersuchung bestehen in der begrenzten Auflösung kleiner Strukturen und der eingeschränkten Darstellungsmöglichkeit von Weichgewebe. Daher können kleine Embolien, beginnende Infiltrate oder frühe interstitielle Veränderungen übersehen werden.
Computertomographie (CT) des Thorax
Mit der Computertomographie (CT) wird im Vergleich zum konventionelle Röntgen eine bessere Auflösung erreicht. So ist eine detaillierte Beurteilung des Lungenparenchyms (Lungengewebe), der Atemwege, der Gefäße und des Mediastinums (Mittelfellraum) möglich. Multislice-CT-Geräte (fertigen Mehrschichtaufnahmen an, es kommt zu einer höheren zeitlichen und räumlichen Auflösung) können den gesamten Thorax in wenigen Sekunden scannen, was besonders bei akut erkrankten Patienten von Vorteil ist.
Die CT-Angiographie mit Kontrastmittel hat sich als wichtiger Standard zum Nachweis (bzw. Ausschluss) einer Lungenembolie etabliert. Dabei werden die Lungenarterien mit Kontrastmittelunterstützung abgebildet. Thromben (Blutgerinnsel, die zur Verengung bzw. dem Verschluss führen) sind auf diese Weise zu erkennen. Die Untersuchung erlaubt zudem eine Beurteilung der rechtsventrikulären (die rechte Herzkammer betreffende) Belastung, was für die Risikostratifizierung (Einteilung des Patienten in eine Risikogruppe) wichtig ist.
Für die Diagnostik interstitieller Lungenerkrankungen (Gruppe aus mehreren hundert Lungenerkrankungen, die das Bindegewebe der Lunge betreffen) eignet sich die hochauflösende CT (High-Resolution-CT, HRCT). Bei dieser Technik werden dünnere Schichten und spezielle Rekonstruktionsalgorithmen verwendet, um feine Strukturveränderungen im Lungengewebe darzustellen. Typische Anzeichen wie retikuläre Veränderungen, Milchglastrübungen (zum Beispiel bei Pneumonie) oder Honigwabenmuster (Merkmal für das fortgeschrittene Stadium einer Lungenfibrose) geben Hinweise auf die zugrunde liegende Erkrankung.
Die Strahlenbelastung ist bei einer CT höher als beim Röntgen [1]. Allerdings sorgen moderne Dosisreduktionsverfahren dafür, dass diese Exposition immer weniger wird. Gerade bei sensitiven Patientengruppen (zum Beispiel Jugendlichen) und wiederholten Untersuchungen ist die kumulative Strahlenbelastung im Rahmen des Dosismanagements zu berücksichtigen.
Magnetresonanztomographie (MRT)
Die Magnetresonanztomographie (MRT) spielt zwar eine wachsende Rolle, ist aber aufgrund ihres aufwändigen Ablaufs in der Dyspnoediagnostik eher ergänzend im Einsatz. Der große Vorteil dieser Methode liegt darin, dass keine Strahlung eingesetzt werden muss (die MRT arbeitet mit Magnetfeldern) und ein sehr hoher Kontrast bei der Darstellung von Weichgewebe erreicht wird.
Insbesondere die Kardio-MRT ermöglicht eine präzise Beurteilung des Herzmuskels (Myokard). Anhand des Anreicherungsmusters des MRT-Kontrastmittels (Late Gadolinium Enhancement, LGE) ist Narbengewebe darstellbar, welches auf Fibrosen des Herzmuskels und zurückliegende Infarkte hinweist. Über die Darstellung der Myokardperfusion (Durchblutung des Herzmuskels) oder von Ödemen kann das Verfahren bei verschiedenen Herzerkrankungen relevante Informationen liefern.
Durch die Freiheit von Strahlung und jodhaltigen Kontrastmitteln kann die MRT als Ersatz für die CT zum Einsatz kommen, wenn diesbezüglich Kontraindikationen vorliegen. Zu beachten ist allerdings, dass für die MRT ein deutlich größeres Zeitfenster eingeplant werden muss. Zudem können auch gegen die MRT Kontraindikationen bestehen, wie ältere Herzschrittmacher, die von den Magnetfeldern beeinflusst werden, oder das Vorhandensein von Metallimplantaten.
Echokardiographie (Herzultraschall)
Die Echokardiographie (Herzultraschall) ist ein zentrales Werkzeug zur Abklärung möglicher kardialer Ursachen der Dyspnoe. Die transthorakale Echokardiographie (TTE, erfolgt von außen über die Brustwand) ermöglicht die Beurteilung der systolischen und diastolischen Herzfunktion, der Herzklappenstrukturen und -funktion sowie des Herzbeutels (Perikard).
Bei der Untersuchung lassen sich daneben
- die Ejektionsfraktion (Auswurfleistung des Herzens) bestimmen,
- Wandbewegungsstörungen (nach einem Herzinfarkt) erkennen und
- Herzklappendefekte quantifizieren.
Zeigt sich in der bildgebenden Untersuchung eine eingeschränkte linksventrikuläre Funktion (die linke Herzkammer betreffend), kann dies auf eine systolische Herzinsuffizienz (die Pumpleistung des linken Ventrikels ist nicht ausreichend) hindeuten. Lassen sich dagegen Füllungsstörungen erkennen, spricht dies für eine diastolische Dysfunktion (die linke Herzkammer hat einen entscheidenden Teil der Elastizität verloren).
Die transösophageale Echokardiographie (TEE) erfolgt über eine Ultraschallsonde, die durch die Speiseröhre eingeführt wird. Sie bietet durch den anderen Schallabstrahlwinkel eine bessere Auflösung bei der Abbildung bestimmter Herzstrukturen, insbesondere im Bereich des linken Vorhofs, der Herzklappen und der Aorta. Das Verfahren ist in der Durchführung allerdings deutlich aufwendiger und erfordert oft die Sedierung des Patienten.
Die Vorteile des Herzultraschalls sind dessen schnellen Verfügbarkeit, Strahlungsfreiheit und die Möglichkeit, direkt am Patientenbett durchgeführt werden zu können, was gerade im Fall der Immobilität von Bedeutung ist. Das Verfahren liefert zudem Echtzeitbilder und erlaubt mit geeigneten Protokollen die Beurteilung der Hämodynamik (Blutströmung). Allerdings kann es in bestimmten Fällen Einschränkungen geben. So führt beispielsweise bei adipösen Patienten das Fettgewebe häufig zu einer Verschlechterung der Bildqualität.
Nuklearmedizinische Verfahren – PET und Szintigraphien
Neben den radiologischen Untersuchungsmethoden kommen auch nuklearmedizinische Verfahren zum Einsatz. Eines der wichtigsten Verfahren ist die Positronen-Emissions-Tomographie (PET), die auf der Nutzung radioaktiver Tracer basiert und in der Erstdiagnostik speziell zur funktionellen Bildgebung durchgeführt wird.
Radioaktive Tracer in der Entzündungssuche
Beispielsweise lassen sich durch eine Untersuchung mit dem Glukoseanalogon Fluordesoxyglukose (FDG) Zellen mit einem sehr hohen Energieumsatz detektieren. Diese kommen nicht nur im gesunden Herzmuskel vor, auch Tumor- und Entzündungszellen neigen dazu, hohe Glukose-/FDG-Mengen aufzunehmen. Die dadurch entstehende Anreicherung lässt sich mittels Photonendetektoren sichtbar machen. Die Kombination aus PET und MRT oder CT erlaubt eine Überlagerung der funktionellen mit strukturellen Aufnahmen.
Mithilfe der Untersuchung lassen sich zum Beispiel aktive Entzündungsprozesse des Herzmuskels darstellen. Dies kann ein Hinweis auf eine Myokarditis (Herzmuskelentzündung) (ausgelöst durch eine Infektion) oder eine kardiale Sarkoidose sein. Zudem sind Perfusionsmessungen und die Betrachtung der Herzmuskelvitalität möglich. Die Unterscheidung zwischen funktionslosem Narbengewebe und hibernierendem Myokard ist für die Therapieentscheidung und die Prognosestellung von Bedeutung.
Szintigraphien bei Kurzatmigkeit
Die Lungenperfusionsszintigraphie ist eine etablierte Methode zum Nachweis einer Lungenembolie, insbesondere wenn eine CT-Angiographie kontraindiziert ist [2]. Dabei wird die Durchblutung der Lungenarterien mittels eines Tracers (üblicherweise Technetium) dargestellt. Sollte hinter einem Arterienast eine Aussparung zu erkennen sein, spricht dies für einen Embolus, der das Gefäß verschließt.
Die Lungenbelüftungsmessung in Form einer Lungenventilationsszintigraphie schließt sich an den positiven Befund an. Dabei wird die Verteilung eines radioaktiven Gases mit einer Gammakamera aufgenommen. Im Fall einer Verteilungsstörung – die eher gegen eine Embolie spricht – wäre an ein Lungenemphysem oder eine Lungenentzündung zu denken.
Die Myokardszintigraphie dient der Beurteilung der Herzdurchblutung unter Belastung und in Ruhe. Sie kann bei Patienten mit Dyspnoe unklarer Ursache eine koronare Herzerkrankung (KHK) als Ursache nachweisen oder ausschließen. Das Verfahren kommt unter anderem dann zum Einsatz, wenn andere Untersuchungen nicht durchführbar sind oder widersprüchliche Befunde liefern.
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Ursachen der Dyspnoe: Die einzelnen Indikationen im Überblick
Wichtige Fakten auf einen Blick:
- Kurzatmigkeit kann bei verschiedenen Erkrankungen als Symptom auftreten.
- Oft geht sie nicht von der Lunge, sondern von einer Herzerkrankung aus.
- Mit der Bildgebung lassen sich funktionelle und strukturelle Störungen abklären.
Kurzatmigkeit ist ein Krankheitszeichen, das bei verschiedenen Erkrankungen auftreten kann. Damit ist das Spektrum der möglichen Ursachen grundsätzlich weit gefächert. Auf die Pathologien, bei denen das Symptom am häufigsten auftritt, gehen wir im Folgenden etwas genauer ein.
Eine mögliche Ursache ist eine Herzinsuffizienz. Diese entsteht, wenn die Fähigkeit des Herzens abnimmt, ausreichend Blut in den Körperkreislauf zu pumpen. Die Dyspnoe entsteht in diesem Fall durch einen Rückstau von Blut in die Lungengefäße, was zu einem Übertritt von Flüssigkeit in das Lungengewebe führt. Zunächst tritt die Atemnot nur bei körperlicher Belastung auf, im fortgeschrittenen Stadium auch in Ruhe. Nächtliche Atemnot im Liegen (Orthopnoe) ist typisch, da im Liegen mehr Blut aus den Beinen zum Herzen zurückfließt.
Eine weitere mögliche Ursache der Dyspnoe kann eine akute Lungenembolie sein, als medizinischer Notfall lebensbedrohlich ist und umgehend behandelt werden muss. Neben der plötzlich einsetzenden Dyspnoe treten auch Brustschmerzen (die sich beim Atmen verstärken), Tachykardie (beschleunigter Puls) und gelegentlicher Husten mit blutigem Auswurf als Symptome auf.
Die Pneumonie ist eine Entzündung des Lungenparenchyms, die durch Bakterien, Viren, Pilze oder seltener durch Parasiten verursacht wird. Neben der Dyspnoe treten als Symptome typischerweise Husten mit Auswurf, Fieber, Schüttelfrost und Brustschmerzen auf.
Bronchialkarzinome bzw. Lungenkrebs entsteht als maligne Erkrankung durch die Entartung von Zellen der Atemwege oder des Lungengewebes. Die Dyspnoe entwickelt sich im Zusammenhang mit Lungenkrebs oft schleichend und wird mitunter als altersbedingte Belastungsintoleranz gedeutet.
Schließlich kann auch ein Herzinfarkt von einer Dyspnoe begleitet werden. Diese entsteht durch die akut eingeschränkte Pumpfunktion des Herzens. Der betroffene Muskelabschnitt kann sich nicht mehr kontrahieren und es kommt zu einem Rückstau in die Lunge. Die Atemnot tritt häufig zusammen mit heftigen Brustschmerzen, Todesangst und kaltem Schweiß auf.
Fazit: Bei Kurzatmigkeit ermöglichen Herzultraschall, Röntgen und CT eine effektive Suche nach der Ursache
Nach einer ausgedehnten Belastung etwas außer Atem zu sein, ist normal. Nach kurzem Treppensteigen eine Pause machen zu müssen oder plötzlich das Gefühl in der Brust zu verspüren, nicht mehr durchatmen zu können, ist dagegen pathologisch relevant. Dahinter können verschiedene Ursachen stecken, wie eine Erkrankung des Herzens (Herzinsuffizienz oder ein Herzinfarkt), pulmologische Ursachen oder psychische Probleme. Neben der Anamnese und den Laborbefunden stehen der Medizin sowohl radiologische als auch nuklearmedizinische Verfahren zur Verfügung, die bei Dyspnoe den Verdacht der behandelnden Ärzte entweder untermauern oder differenzialdiagnostisch in eine andere Richtung weisen.
FAQ zur Diagnostik bei Dyspnoe (Kurzatmigkeit): Die wichtigsten Fragen und Antworten
Welche Untersuchung liefert bei Dyspnoe besonders schnell Ergebnisse?
Das schnellste Diagnostikverfahren ist der Ultraschall (Sonographie). Dieser kann von außen durch Abscannen des Brustkorbs oder über die Speiseröhre durchgeführt werden und eignet sich zum Beispiel für eine Begutachtung des Herzens (inklusive der Pumpfunktion).
Kann sich eine Dyspnoe wieder zurückbilden?
Ja, unter Umständen handelt es sich um ein reversibles Krankheitszeichen. Ausschlaggebend ist der Auslöser. Bei Infektionen der Atemwege klingt mit der Erkrankung in der Regel auch die Kurzatmigkeit wieder ab. Bei Krankheiten wie einer Herzinsuffizienz ist das Stadium entscheidend. Je nach dem Fortschreiten der Erkrankung kann sich eine irreversible Dyspnoe ausbilden.
Werden CT, PET und Szintigraphien immer durchgeführt?
Nein, grundsätzlich entscheidet die individuelle Fragestellung. Die verschiedenen Verfahren greifen vor allem differenzialdiagnostisch ineinander. Sichert zum Beispiel die Echokardiographie bereits die Diagnose, sind eine Kardio-CT oder eine MRT-Untersuchung nicht mehr erforderlich. Die Entscheidung, welche Verfahren zum Einsatz kommen, liegt bei den behandelnden Ärzten.
[1] Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), Grenzwerte im Strahlenschutz – Wichtige Grenzwerte und typische Dosiswerte im Vergleich, online verfügbar unter: Link (Datum des letzten Zugriffs: 07.11.2025).
[2] Konstantinides SV, Meyer G, Becattini C, Bueno H, Geersing GJ, Harjola VP, Huisman MV, Humbert M, Jennings CS, Jiménez D, Kucher N, Lang IM, Lankeit M, Lorusso R, Mazzolai L, Meneveau N, Ní Áinle F, Prandoni P, Pruszczyk P, Righini M, Torbicki A, Van Belle E, Zamorano JL; ESC Scientific Document Group. 2019 ESC Guidelines for the diagnosis and management of acute pulmonary embolism developed in collaboration with the European Respiratory Society (ERS). Eur Heart J. 2020 Jan 21;41(4):543-603. doi: 10.1093/eurheartj/ehz405. PMID: 31504429.