Schleimbeutelentzündung (Bursitis)
An den Stellen, an denen Sehnen, Bänder, Haut oder Muskeln direkt auf dem Knochen aufliegen, kommt es bei Bewegung zu Reibung. Zusätzlich entstehen Druckbelastungen, die sowohl den Knochen als auch das Weichgewebe betreffen. Die Schleimbeutel (Bursa synovialis) haben die Aufgabe, diese Reibung und Belastung abzufedern.
Schmerzen und Schwellungen im Bereich der Schulter oder des Kniegelenks können darauf hindeuten, dass ein Schleimbeutel entzündet (Bursitis) ist. Die Erkrankung wird durch den Arzt anhand des klinischen Bildes diagnostiziert, teilweise auch unter Zuhilfenahme bildgebender Verfahren aus der Radiologie.

Was sind Schleimbeutel?
Wichtige Fakten auf einen Blick:
- Schleimbeutel sind flache, flüssigkeitsgefüllte Gewebesäcke.
- Sie wirken dämpfend auf mechanische Belastungen.
- Eine Bursitis kann in verschiedenen Körperregionen entstehen.
Schleimbeutel sind überall im Körper an verschiedenen Stellen verteilt. Der Bursa anserina liegt zum Beispiel im Bereich des Kniegelenks und unterstützt die Beweglichkeit mehrerer Sehnen gegeneinander. Der Bursa subacromialis trennt als Schleimbeutel im Subakromialraum Muskeln der Rotatorenmanschette von knöchernen Strukturen und Bändern.
Schleimbeutel bestehen aus einer Bindegewebskapsel (diese besteht wiederum aus Stratum fibrosum) und Synovialgewebe, welches die Kapsel auskleidet. Dieses innenliegende Gewebe sondert über Synovialzellen (Synoviozyten) die Synovialflüssigkeit ab. Diese enthält unter anderem Glykoproteine und Lubricin. Die Flüssigkeit hat eine hohe Viskosität, was zu ihren Dämpfungseigenschaften hinsichtlich mechanischer Belastungen beiträgt.
Was ist eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis)?
Laut Definition handelt es sich bei einer Bursitis um eine akute oder chronische Entzündung eines Schleimbeutels. „Bursa“ ist der lateinische Begriff für Beutel, die Endung „itis“ bezeichnet im medizinischen Fachjargon eine Entzündung. Wenn sich ein Schleimbeutel entzündet, kommt es zur Veränderungen in der Produktion von Synovialflüssigkeit und deren Zusammensetzung. Dadurch schwillt der Schleimbeutel an und es passiert das, wovor er die umgebenden Strukturen eigentlich schützen soll: Er übt Druck auf die umgebenden Strukturen aus und verursacht so Schmerzen.
Die häufigsten Arten der Schleimbeutelentzündung
Grundsätzlich können alle rund 160 Schleimbeutel, die sich im menschlichen Körper befinden, von einer Schleimbeutelentzündung betroffen sein. In der Praxis treten Schleimbeutelentzündungen jedoch vorrangig an einigen wenigen Schleimbeuteln auf, da diese meist besonders für Überlastung, Verletzungen und auch Infektionen prädisponiert sind.
Schleimbeutelentzündung der Schulter (Bursitis subacromialis)
Im Bereich der Schulter gibt es insgesamt vier Schleimbeutel. Am häufigsten ist die Bursa subacromialis von Entzündungen betroffen. Dieser Schleimbeutel befindet sich über dem Schulterdach. Seine Aufgabe ist es, das Anstoßen des Oberarmknochens gegen das knöcherne Dach der Schulter beim Anheben des Armes zu verhindern.
Schleimbeutelentzündung der Hüfte (Bursitis trochanterica)
Im Bereich der Hüfte gibt es gleich mehrere Schleimbeutel. Besonders häufig von einer Schleimbeutelentzündung betroffen sind die Bursa iliopectinea sowie die Bursa trochanterica. Letztere befindet sich an der Außenseite der Hüfte. Statistisch sind Frauen etwas häufiger von Schleimbeutelentzündungen im Bereich der Hüfte betroffen als Männer.
Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen (Bursitis olecrani)
Der Ellenbogenschleimbeutel mit dem Namen Bursa olecrani befindet sich auf der Außenseite des Armes, genau an der Spitze des Ellenbogens. Seine Aufgabe ist es, den Ellenbogen beim Aufstützen zu polstern, aber auch die Reibung zwischen Haut und Knochen bei normalen Bewegungsabläufen zu reduzieren.
Schleimbeutelentzündung des Knies (Bursitis praepatellaris)
Im Knie gibt es zwei Schleimbeutel, die das Kniegelenk schonen sollen. Durch Überlastung und Verletzungen entsteht am Knieschleimbeutel, Bursa praepatellaris, der sich vor der Kniescheibe befindet, häufig eine Entzündung. Der zweite Knieschleimbeutel, die Bursa infrapatellaris, befindet sich unterhalb der Kniescheibe.
Akute oder chronische Schleimbeutelentzündung
Neben der Lokalisation der Schleimbeutelentzündung kann diese sowohl akuter als auch chronischer Natur sein. Bei einer akuten Schleimbeutelentzündung stehen in der Regel Symptome wie Schwellungen und Rötungen der Haut im Vordergrund. Wird eine akute Schleimbeutelentzündung nicht behandelt oder treten Schleimbeutelentzündungen an der gleichen Stelle immer wieder auf, kann daraus eine chronische Schleimbeutelentzündung entstehen. Bei einer chronischen Schleimbeutelentzündung kann es zu einer Verdickung der Wand des Schleimbeutels kommen. Dies führt dann zu einer deutlichen Einschränkung der Beweglichkeit, was zudem die Muskeln in dem Gebiet schwächen kann.
Ursachen und Risikofaktoren der Schleimbeutelentzündung
Wichtige Fakten auf einen Blick:
- Bursitis kann durch Fehl- und Überlastungen entstehen.
- Verletzungen begünstigen Infektionen etwa mit Staphylococcus aureus.
- Autoimmun- und Stoffwechselerkrankungen können Entzündungen begünstigen.
Die Ursachen einer Schleimbeutelentzündung können vielschichtig sein. Neben einer Fehlbelastung durch große mechanische Kräfte oder eine dauernde Reizung der betroffenen Körperregionen – etwa von Schulter, Knie- oder Handgelenk – können verschiedene systemische Erkrankungen, aber auch Infektionen und Traumata die Bursitis auslösen.
Die Schleimbeutelentzündung kann außerdem als Begleiterscheinung anderer Erkrankungen auftreten. Auch kann beispielsweise eine anhaltende Fehlhaltung zu Druck auf Schleimbeutel führen. Zudem können das Ausüben von Bewegungsmustern, die immer wieder auf den Schleimbeutel einwirken, und Überlastungen als Ursache in Betracht kommen.
Schleimbeutelentzündungen entstehen aber auch durch Prellungen oder Stürze, wenn es hierdurch zur Einwirkung der Traumata auf Schleimbeutel, beispielsweise im Knie, kommt. Da selbst ein Mikrotrauma bereits als Auslöser ausreichen kann, muss die Bursitis nicht zwangsläufig mit schweren Unfällen und Verletzungen in Verbindung gebracht werden.
Infektionen als Ursache für Schleimbeutelentzündungen
Auslöser für eine Bursitis können verschiedene Infektionen sein. Bei offenen Wunden, beispielsweise als Folge eines Unfalls, kann es zum Eindringen von Bakterien kommen, die sich im Gewebe ausbreiten und in den Schleimbeutel gelangen.
Als Folge entsteht die Entzündung. Verletzungen können aber auch im Rahmen einer medizinischen Behandlung entstehen, wenn beispielsweise das Areal punktiert wird und über den Einstichkanal Keime in die tieferen Gewebeschichten gelangen.
Neben einer direkten Übertragung aufgrund einer Verletzung besteht die Möglichkeit, dass sich eine Bursitis entwickelt, wenn Erreger aus der Umgebung des Schleimbeutels in angrenzende Strukturen einwandern und diese infizieren. Neben dem akuten Erkrankungsbild kann sich auch eine chronische Entzündung entwickeln.
Häufige Erreger, die eine Bursitis auslösen, sind unter anderem Staphylococcus aureus (natürliche Besiedelung der Hautoberfläche), Streptokokken oder Mykobakterien. Für Infektionen besonders anfällig sind die oberflächennahen Schleimbeutel. Aber auch ein Implantat kann zum Auslöser der Bursitis werden, wenn durch eine Ausbreitung über die Blutgefäße (hämatogene Streuung) Erreger in die Schleimbeutel gelangen.
Bursitis als Folge bestehender Erkrankungen
Die Entzündung der Schleimbeutel lässt sich bei manchen Patienten direkt mit einer Erkrankung wie Rheuma oder Gicht in Verbindung bringen. Letztere führt zur Ablagerung von Harnsäurekristallen, was durch einen hohen Harnsäurespiegel (Hyperurikämie) bedingt wird. Die Erkrankung verursacht schubweise Entzündungen und hat verschiedene Auslöser. Unter anderem werden eine genetische Prädisposition und Lebensstilfaktoren für die Entstehung verantwortlich gemacht.
Aber auch Autoimmunerkrankungen und Stoffwechselstörungen, welche die Wundheilung und Anfälligkeit für Infektionen steigern, können die Bursitis auslösen. Beispielsweise stellen Studien einen Zusammenhang zwischen Schleimbeutelentzündungen der Hüfte (Bursitis trochanterica) und Diabetes mellitus her [1].
Symptome der Schleimbeutelentzündung
Wichtige Fakten auf einen Blick:
- Bursitis macht sich durch typische Entzündungszeichen bemerkbar.
- Anfangs treten oft nur leichte Bewegungsschmerzen auf.
- Bei anhaltender Entzündung kommt es zu Rötung, Überwärmung und Schwellung.
Welche Symptome sich bei der Bursitis bemerkbar machen, hängt von der betroffenen Körperregion ab. Zu Beginn fallen die Krankheitszeichen durch einen leichten Bewegungsschmerz auf. Es kann sich zudem ein reibendes Gefühl im Bereich des betroffenen Schleimbeutels entwickeln.
Bei fortschreitenden Entzündungen entstehen Schwellungen, es bilden sich typische Entzündungszeichen wie Überwärmung und Rötung aus. Begleitet wird die Bursitis von Schmerzen, die sich besonders bei Belastung verstärken. Das betroffene Areal ist druckempfindlich, es können sich tastbare Flüssigkeitsansammlungen entwickeln. Insgesamt führen die Symptome zu Einschränkungen der Beweglichkeit.
Geht die Bursitis auf eine Infektion zurück, kann sie zudem von Fieber und einem starken Krankheitsgefühl begleitet sein. Die Schleimbeutelentzündung kann zu erheblichen Einschränkungen führen. Beispielsweise bereitet eine Bursitis trochanterica Probleme beim Liegen auf der betroffenen Stelle. Gerade bei einer schwerwiegenden Allgemeinsymptomatik sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.
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Diagnostik der Schleimbeutelentzündung
Wichtige Fakten auf einen Blick:
- Die Diagnostik beginnt mit Anamnese und körperlicher Untersuchung.
- Ultraschall kann Flüssigkeit im Schleimbeutel darstellen.
- MRT und Röntgen liefern zusätzliche Informationen.
Schleimbeutelentzündungen treten mit einer Inzidenz von zehn Bursitiden pro 100.000 Personen auf [2]. In Deutschland werden jedes Jahr zwischen 500.000 und einer Million Patienten mit der Erkrankung behandelt. Die Diagnostik beginnt mit der Anamnese, in der es um die Entwicklung der Symptome und mögliche Risikofaktoren geht.
Die körperliche Untersuchung ist der zweite Schritt auf dem Weg zur Diagnose. Damit kann der Arzt die oberflächliche Ausbreitung der Entzündungszeichen feststellen. Wichtige Informationen liefern der Einsatz bildgebender Verfahren. Dazu gehört der Ultraschall (Sonographie), um Flüssigkeitsansammlungen im Schleimbeutel festzustellen.
Gerade bei einer chronischen Bursitis halten die Symptome bereits seit einiger Zeit an. Mithilfe von Röntgen kann beispielsweise überprüft werden, inwiefern es im Schleimbeutel bereits zu Verkalkungen gekommen ist. Gerade bei Bursitiden der tiefer liegenden Schleimbeutel kann es schwierig sein, über die körperliche Untersuchung oder mit Sonographie ausreichend Informationen zu gewinnen. Hier kann die Magnetresonanztomographie (MRT) zum Einsatz kommen, da diese eine sehr hohe Auflösung bei der Abbildung von Weichgewebe erreicht.
Die Schritte der Diagnostik bei einer Schleimbeutelentzündung im Überblick
- Anamnese: Zunächst befragt der Arzt den Patienten zu den Beschwerden. Dabei geht es darum, welche Symptome bestehen, seit wann diese bestehen und wann diese besonders stark ausgeprägt sind. Zudem wird der Arzt nach Grunderkrankungen wie Gicht oder rheumatischer Arthritis befragt.
- Körperliche Untersuchung: Als nächstes erfolgt eine körperliche Untersuchung. Hierbei untersucht der Arzt vor allem die betroffene Körperregion. Er achtet auf Schwellungen und Rötungen und prüft die Beweglichkeit der angrenzenden Gelenke.
- Bei Verdacht auf eine Schleimbeutelentzündung, die durch eine bakterielle Infektion ausgelöst wurde: Die Körpertemperatur wird bestimmt, um herauszufinden, ob der Patient Fieber hat. Zudem wird der Arzt Blut abnehmen und es im Labor auf Entzündungsparameter hin untersuchen lassen. Sollten diese auffällig sein, ist in der Regel eine Gewebeentnahme aus dem Schleimbeutel mittels Punktion erforderlich. So kann der Erreger der Schleimbeutelentzündung festgestellt und ein geeignetes Antibiotikum zur Bekämpfung des Erregers ausgewählt werden.
- Weiterführende Untersuchungen: In unklaren Fällen können weitere Untersuchungen erforderlich sein. Mithilfe von bildgebenden Verfahren wie Ultraschall bei Weichteilverletzungen, Magnetresonanztomografie sowie Röntgenaufnahmen können die entzündeten Strukturen bildlich dargestellt und so besser beurteilt werden. So lassen sich unter anderem Veränderungen an den Schleimbeutelwänden diagnostizieren. Außerdem dienen die bildgebenden Verfahren zur Ausschlussdiagnostik. Mit ihrer Hilfe kann festgestellt werden, ob es sich um eine Schleimbeutelentzündung oder ein anderes Problem handelt, wie beispielsweise eine rheumatische Erkrankung.
Behandlung der Schleimbeutelentzündung
Wichtige Fakten auf einen Blick:
- Konservative Behandlung erfolgt mit NSAR, Ruhe und Kortison.
- Infektiöse Bursitis wird mit Antibiotika behandelt.
- Stoßwellentherapie und Röntgenreizbestrahlung kommen als weitere Behandlungsmöglichkeiten in Betracht.
Bezüglich der Behandlung einer Schleimbeutelentzündung stehen in der Medizin verschiedene Möglichkeiten offen. Ein erster Schritt in der Therapie ist die Schonung des Patienten – um weitere Belastungen des betroffenen Schleimbeutels zu verhindern. Zusätzlich bietet sich in der konservativen Therapie der Einsatz von Kühlpacks an, um die Schwellungen und Schmerzen zu verringern.
Medikamentös wird die Bursitis unter anderem mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln (NSAR, wie Ibuprofen oder Diclofenac) behandelt, um eine Schmerzlinderung zu erreichen. Mithilfe von Kortison wird versucht, bei einer schweren oder chronischen Entzündung die Beschwerden unter Kontrolle zu bringen. Das Medikament kann direkt in den Schleimbeutel injiziert werden.
Sofern sich herausstellt, dass die Schleimbeutelentzündung auf eine bakterielle Infektion zurückgeht, wird mit einer Gabe von Antibiotika gearbeitet. Zusätzlich kann der Arzt im Rahmen einer Punktion das infizierte Sekret aus dem betroffenen Schleimbeutel entfernen. Als letztes Mittel zur Behandlung einer Schleimbeutelentzündung kann dieser chirurgisch entfernt werden.
Neben den genannten Therapieansätzen wird bei einer schweren Bursitis auch auf andere Methoden gesetzt. Dazu gehört beispielsweise die Stoßwellentherapie. Mithilfe von Schallwellen wird dabei versucht, die körpereigenen Heilungsprozesse in Gang zu setzen, um die Entzündung schneller unter Kontrolle zu bringen. Gerade bei einer chronischen Bursitis wird auch mit der Röntgenreizbestrahlung gearbeitet, um ein Abklingen der Entzündung zu erreichen.
Prävention und Rehabilitation von Schleimbeutelentzündungen
Schleimbeutelentzündungen werden durch bakterielle Infektionen, Grunderkrankungen und durch Überlastungen, Fehlbelastungen sowie Stürze verursacht. Ist eine Schleimbeutelentzündung ausgeheilt, sollte sich eine Rehabilitation anschließen. Im Rahmen der Physiotherapie wird die Stärkung der betroffenen Muskelpartien sowie eine Verbesserung der Beweglichkeit angestrebt. Wichtig ist, dass die Wiederaufnahme der Aktivitäten schrittweise erfolgt.
Insbesondere Schleimbeutelentzündungen durch Über- und Fehlbelastungen lassen sich mit vorbeugen durch:
- ergonomische Anpassung des Arbeitsplatzes;
- Aufwärm- und Dehnübungen vor sportlichen Aktivitäten;
- Vermeidung von Überlastung und einseitigen Bewegungen.
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FAQ Schleimbeutelentzündung: Die wichtigsten Fragen und Antworten
Wie fühlt sich eine Schleimbeutelentzündung an?
Das Leitsymptom sind lokalisierte Schmerzen im betroffenen Bereich. Schwellungen und Rötungen können hinzukommen. Der Schmerz verstärkt sich bei Druck oder bei Bewegung. Möglicherweise tritt ein Wärmegefühl über dem entzündeten Bereich auf.
Wie sieht eine Schleimbeutelentzündung aus?
Liegt ein entzündeter Schleimbeutel dicht unter der Haut, ist dieser leicht von außen zu erkennen: Die Region ist geschwollen und schmerzt, wobei sich der Schmerz auf Druck verstärkt. Gerötete Hautareale, die überwärmt sind, sind ein weiterer Hinweis auf eine Entzündung.
Gibt es Risikofaktoren wie Übergewicht?
Übergewicht kann die Entwicklung einer Schleimbeutelentzündung negativ beeinflussen, da sich hierdurch eine erhöhte Belastung ergibt. Zudem geht Übergewicht bei einigen Patienten mit verschiedenen Stoffwechselproblemen einher.
Wie lange dauert es, bis eine Schleimbeutelentzündung ausgeheilt ist?
Eine akute Schleimbeutelentzündung heilt meist innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen aus. Die Behandlung von chronischen Schleimbeutelentzündungen kann mehrere Monate dauern. Daher sollte eine akute Schleimbeutelentzündung immer sofort behandelt werden.
Was kann ich zu Hause gegen die Bursitis tun?
Grundsätzlich sollte bei einer Bursitis körperliche Schonung gesucht werden. Ein zweiter wichtiger Schritt wäre die Kühlung der betroffenen Körperregion. Verschlimmern sich die Symptome, ist ärztlicher Rat zu suchen, um eine adäquate Therapie einzuleiten.
Wie oft sollte man bei einer Schleimbeutelentzündung kühlen?
Das betroffene Areal sollte mehrmals täglich für 15 bis 20 Minuten gekühlt werden. Wichtig ist dabei, dass ein direkter Hautkontakt von Kühlpack und Haut vermieden wird. Hierzu kann das Kühlpack mit einem Tuch umwickelt werden.
Welche Komplikationen kann eine Bursitis auslösen?
Im ersten Moment klingt eine Bursitis harmlos. Allerdings sollten sich Patienten ärztlich behandeln lassen, da jede schwerwiegende Entzündung umliegendes Gewebe schädigen kann. Eine durch Keime ausgelöste Bursitis kann sich zudem in eine Sepsis entwickeln – die gemeinhin als Blutvergiftung bekannt ist – und einen medizinischen Notfall darstellt.
Welcher Arzt sollte bei Verdacht auf eine Schleimbeutelentzündung aufgesucht werden?
Die erste Anlaufstelle ist der Hausarzt beziehungsweise ein Allgemeinmediziner. Bei Bedarf erfolgt eine Überweisung an einen Orthopäden, der spezifische Gelenkprobleme behandelt. Besteht der Verdacht, dass die Schleimbeutelentzündung systemische Entzündungsursachen hat, erfolgt eine Überweisung an einen Rheumatologen.
[1] Kadar A, Itzikovitch R, Warschawski Y, Morgan S, Shemesh S. Diabetes Mellitus Is a Possible Risk Factor for the Development of Trochanteric Bursitis-A Large-Scale Population-Based Study. J Clin Med. 2023 Sep 24;12(19):6174. doi: 10.3390/jcm12196174. PMID: 37834819; PMCID: PMC10573166.
[2] Schiller, M. (2023, 15. Dezember). Bursitis: Überreizt und strapaziert. Österreichische Ärztezeitung, Nr. 23-24. https://aerztezeitung.at/2023/oaz-artikel/medizin/bursitis-ueberreizt-und-strapaziert/